Mehr Bio-Fleisch aus Bremen für Kitas, Schulen und öffentliche
Einrichtungen - das ist ein Ziel der BioStadt Bremen, ein Projekt aus
dem Ressort von Dr. Joachim Lohse, Senator für Umwelt, Bau und Verkehr.
"Dass Bio-Fleisch teurer ist als Fleisch aus Massentierhaltung, ist nur
ein Teil des Problems, das sich durch eine vernünftige Gesamtkalkulation
sogar lösen lässt. Richtige Schwierigkeiten bereitet den Betreibern der
Küchen, dass das Angebot zu gering ist", so Senator Lohse Jetzt gibt es
zu dem Problem eine Lösung, die möglich war, weil sich mehrere Betriebe
zusammengetan haben. Senator Lohse will sie auf seiner aktuellen
Sommertour besuchen.
Die erste Station des Senators war heute
(Mittwoch, 29. Juni 2016) die Bio-Hofmolkerei Dehlwes. Von Gerhard
Dehlwes und seinen Berufskollegen aus dem Bremer Blockland, die sich von
Anfang an im Projekt BioStadt Bremen engagieren, kam die zündende Idee.
Gerhard Dehlwes beschreibt das so: "Unsere Bio-Milchkühe lassen sich
sehr gut zu Bio-Rindfleisch verarbeiten. Uns fehlten bisher ein
Schlachthof und ein Verarbeiter in Bremen oder im Umland, die
bio-zertifiziert sind. Wir wollen die Tiere ja auch nicht hunderte von
Kilometern durch die Gegend fahren, bevor sie geschlachtet werden." Für
diese Einschätzung erhielt er uneingeschränkt Zustimmung von seinen
Milch-Lieferanten aus Bremen und umzu, die sofort mitmachen wollten.
Im Vordergrund Senator Joachim Lohse (rechts) und Molkereichef Gerhard Dehlwes
Mit tatkräftiger Unterstützung des Projektes BioStadt Bremen
ging die Suche los. "Wir haben viele Gespräche geführt und es hat schon
etwas gedauert, einen geeigneten Schlachtbetrieb in Bremen zu finden.
Aber dann waren wir alle sehr froh, dass sich die Geschäftsführung von
der ‚Schlachthof GmbH‘ in Bremen-Nord zu einer Zertifizierung als
Bio-Betrieb bereit erklärte", so Dehlwes. Und weiter: "Als das geschafft
war, fehlte uns noch ein Verarbeiter, der in der Lage ist, das Fleisch
so zu zerlegen, dass es portionsgerecht in öffentliche
Verpflegungseinrichtungen wie Kantinen, Schulen und Kitas geliefert
werden kann."
Das hat jetzt auch geklappt. Durch die vielen
Querverbindungen, die im Rahmen des Projektes BioStadt Bremen entstanden
sind, wurden Kerstin Kobbenring und Hagen Hasselbring vom Mühlenhof in
Hagen im Bremischen, die bisher ausschließlich Bio-Geflügel verarbeitet
haben, angesprochen. Sie erweitern ihren Betrieb um die Verarbeitung von
Bio-Rindfleisch und werden dieses portionsgerecht ausliefern. Hagen
Hasselbring: "Für uns ist das mit einer erheblichen Investition
verbunden, die wir stemmen müssen. Wir sind aber sicher, dass unser
erweitertes Angebot angenommen wird."
Durch diese Initiativen
kommt jetzt häufiger in Schulen, Kitas und Mensen Bio-Rindfleisch auf
den Tisch als bisher. Senator Lohse ist sehr zufrieden mit dieser
Entwicklung: "Es ist schön zu sehen, dass sich die Akteure aus Bremen
und dem Umland immer stärker miteinander vernetzen und neue Absatzwege
für regionale und nachhaltig hergestellte Lebensmittel entstehen. Damit
wird die bäuerliche Landwirtschaft unterstützt und der Erhalt der
Wertschöpfungskette von der Erzeugung über die Verarbeitung bis zum
Endverbraucher entscheidend verbessert."
Dr. Claudia Bogedan,
Senatorin für Kinder und Bildung, freut sich ebenfalls über die
Entwicklung. In Kitas und Schulen wird bereits eine leckere und gesunde
Mischkost angeboten. Mehr Biofleisch rundet die Speisenpalette sehr gut
ab. Das Projekt Biostadt wird damit auch für Kita-Kinder sowie
Schülerinnen und Schüler in der Praxis greifbar."
Michael Thun von
der Vernetzungsstelle Schulverpflegung Bremen – selbst gelernter Koch –
ist begeistert, dass die Tiere aus Bremen auf kurzem Wege in ein
Schlachthaus kommen und das damit gleichzeitig das Angebot an
Bio-Fleisch für die Schulverpflegung erhöht werden kann. "Gute
Schulverpflegung bedeutet für mich leckeres und vollwertiges Essen für
alle zu einem bezahlbaren Preis in einer angenehmen Umgebung auf der
Basis von sicheren, nachhaltigen Konzepten dabei realisiert von gut
geschulten Menschen, die gerne für Kinder und Jugendliche professionell
tätig sind."
Die Verantwortlichen von Kita-Küchen und Caterern
haben sich bereits über das zusätzliche Angebot an Bio-Rindfleisch
informiert und begrüßen das zusätzliche Angebot: "Die Leitungen der
Kitas und die Caterer der Schulen sind in diesen Prozess einbezogen. Sie
können sich über die Haltung und Verarbeitung der Tiere vor Ort
informieren und von der Qualität des Fleisches überzeugen", ergänzt
Thun.
Foto: Pressereferat des Senators.
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