Das Statistische Landesamt Bremen teilt mit:
Ende
Dezember 2015 lebten 671.489 Menschen im Land Bremen, das waren 9.601
bzw. 1,5 Prozent mehr als im Jahr davor. Einen höheren Bevölkerungsstand
gab es zuletzt 1997. Damit setzt sich die positive
Bevölkerungsentwicklung der letzten Jahre fort bzw. wird noch
gesteigert. Ein Plus in dieser Größenordnung gab es zuletzt im Wendejahr
1989. Dabei fällt das Bevölkerungswachstum Bremerhavens mit 3,5 Prozent
(+3.904 Personen) deutlich stärker aus als das der Stadt Bremen mit 1,0
Prozent (+5.697 Personen).
Grund für diesen Anstieg sind die
Wanderungsbewegungen, insbesondere der Wanderungsaustausch mit dem
Ausland. Aus den insgesamt 41.921 Zuzügen und 31.456 Fortzügen des
Landes Bremen ergibt sich ein Wanderungssaldo von 10.465. Der Saldo der
Auslandswanderungen beträgt 13.647 und ist fast doppelt so hoch wie im
Jahr 2014 (+6.980). Der Wanderungsaustausch mit dem übrigen Deutschland
ist negativ (-3.182), insbesondere an das niedersächsische Umland hat
Bremen verloren (-2 640). Dabei sind 2015 etwas weniger Menschen aus
Bremen in das Umland gezogen (8.465) als 2014 (8.676), zugleich liegt
die Zahl der Zuzüge aus dem Umland (5.825) deutlich unter dem
Vorjahresniveau (6.784).
Die EU-Staaten haben nach wie vor einen
hohen Anteil an den Auslandswanderungen, positive Salden ergeben sich
insbesondere mit Bulgarien (+1.586), Griechenland (+928), Polen (+858),
Rumänien (+491) und Italien (+395). Jedoch ist der Wanderungsaustausch
mit den Nicht-EU-Staaten im Jahr 2015 deutlich angestiegen. Zwar lässt
die Wanderungsstatistik keinen Rückschluss auf den Aufenthaltsstatus der
zugezogenen Person zu, die Herkunftsländer weisen aber darauf hin, dass
eine hohe Zahl von Schutzsuchenden unter den Zugezogenen ist. Alleine
aus Syrien sind im Jahr 2015 3.706 Menschen nach Bremen gekommen, etwa
drei Mal so viel wie im Vorjahr. Sie stellten 2015 die mit Abstand
stärkste Gruppe der Zuwanderer im Land Bremen.
Das
Wanderungsgeschehen in den Städten Bremen und Bremerhaven unterscheidet
sich: im Vergleich zum Vorjahr war 2015 der Zuzug aus dem Ausland in
Bremerhaven prozentual höher (+67,6 Prozent) als in der Stadt Bremen
(+39,0 Prozent). Die Salden der Wanderungen mit dem Umland und den
anderen Gebieten Deutschlands sind in beiden Städten negativ. Jedoch ist
zu beobachten, dass die Zuzüge nach Bremerhaven aus anderen Gebieten
Deutschlands angestiegen sind (+20,4 Prozent), in der Stadt Bremen ist
dies nicht der Fall (-7,7 Prozent). Auch hat die Stadt Bremen wie schon
2014 Bevölkerung an Bremerhaven verloren, im Saldo -379 Personen.
Aber
auch die natürliche Bevölkerungsbewegung stützt die Gesamtentwicklung.
Zwar übersteigt die Zahl der Sterbefälle die Geburtenzahlen schon seit
Jahrzehnten, jedoch ist der natürliche Saldo (Geburten minus
Sterbefälle) mit -1.302 auf dem niedrigsten Niveau seit Beginn der
1970er Jahre. Im Jahr 2015 wurden 6.509 Lebendgeborene und 7.811
Gestorbene gezählt. Gegenüber dem Vorjahr ist sowohl die Zahl der
Geburten (+298) als auch die Zahl der Sterbefälle (+374) angestiegen.
Auch
hier gibt es Unterschiede zwischen den Städten Bremen und Bremerhaven:
Während in der Stadt Bremen die Differenz zwischen Geburten und
Sterbefällen wieder etwas größer geworden ist (von -771 auf -969), ist
der Abstand in Bremerhaven von -455 in 2014 auf -333 zurückgegangen.
Ursache ist ein starker Anstieg der Geburtenzahl in Bremerhaven um 15,4
Prozent, in der Stadt Bremen betrug der Anstieg nur 2,7 Prozent.
Die
Geburtenrate im Land Bremen steigt auf 1,51 (1,46 in 2014), dabei
bringen deutsche Frauen durchschnittlich 1,35 Kinder zur Welt (2014:
1,33), ausländische Frauen 2,22 (2014: 2,02). Geburtenraten in dieser
Höhe sind seit 1970 nicht verzeichnet. Das durchschnittliche Alter der
Mutter bei der Geburt ist leicht gesunken, von 30,7 auf 30,6 Jahre.
Dieser Effekt ist ausschließlich auf das gesunkene Durchschnittsalter
der ausländischen Mütter zurückzuführen (-0,9 Jahre auf 28,8). Das Alter
der deutschen Frauen bei der Geburt ist um 0,2 auf 31,2 Jahre
angestiegen. Mit durchschnittlich 31 Jahren sind die Mütter in der Stadt
Bremen bei der Geburt ihres Kindes mehr als zwei Jahre älter als in der
Stadt Bremerhaven (28,9 Jahre).
Der Zuzug überwiegend junger
Menschen sowie die gestiegene Geburtenzahl haben auch Einfluss auf das
Durchschnittsalter der bremischen Bevölkerung: Im Vergleich zu 2014 ist
es von 44,0 auf 43,8 Jahre gesunken. In der Vergangenheit ist das
Durchschnittsalter von Jahr zu Jahr angestiegen. Ausschlaggebend für die
"Verjüngung" ist die ausländische Bevölkerung: deren Durchschnittalter
liegt 2015 bei 36,0 Jahren, ein Rückgang um 1,4 Jahre. Die deutsche
Bevölkerung Bremens dagegen ist im Mittel 45,2 Jahre alt und damit im
Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Jahre älter.
In der Stadt Bremen
profitieren alle fünf Stadtbezirke von der Bevölkerungsentwicklung, die
Zunahmen liegen zwischen 0,5 und 1,5 Prozent. Der Stadtbezirk Süd wächst
am stärksten (+1 892 Personen bzw. 1,5 Prozent), aber auch in West und
Nord steigt die Bevölkerungszahl um 1,3 Prozent.
Ausführliche Informationen zur Bevölkerungsentwicklung im Land
Bremen, den Städten Bremen und Bremerhaven sowie den
Verwaltungseinheiten der Stadt Bremen finden Sie im Internet unter
www.statistik.bremen.de
in den Rubriken "Themen / Bevölkerung, Gebiet" und "Datenangebote".
Hier stehen beispielsweise die beiden Datenbanken "Bremen Infosystem"
und "Bremen kleinräumig Infosystem" für eigene Datenabrufe zur
Verfügung. Die interaktive Anwendung "Bremer Ortsteilatlas" zeigt die
Situation in den Ortsteilen der Stadt Bremen anhand von Karten,
Diagrammen und Tabellen.
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