Senatorin Dr. Claudia Bogedan stellt Zahlen aus dem Status-Bericht II vor
"Das ehrgeizige Kita-Ausbauprogramm des Senats greift, die massiven
Anstrengungen lohnen sich. Im Laufe des Kindergartenjahres 2017/18
werden wir etwa 2.250 zusätzliche Plätze gegenüber dem Platzbestand von
Januar 2017 geschaffen haben. Rund 1.100 davon in Mobilbauten, die
aktuell in der Stadt entstehen – ein bislang beispielloser Kraftakt.
Dennoch werden zu Beginn des Kitajahres nach derzeitigem Stand
rechnerisch und gesamtstädtisch noch 123 Plätze für Unter-Dreijährige
und 142 Plätze für Drei- bis Sechsjährige fehlen, weil nicht alle
geplanten Plätze rechtzeitig fertig werden. Zudem werden weiterhin
Kinder für die Tagesbetreuung in Krippen und Kitas angemeldet. Damit
rechnen wir und stehen deshalb weiter auf dem Gaspedal und werden
kontinuierlich Plätze schaffen", sagt Dr. Claudia Bogedan. Die Senatorin
für Kinder und Bildung stellt damit Zahlen des Status-Berichtes II vor.
Platzangebot und Nachfrage in der Stadt Bremen
Tagesbetreuungsplätze für Unter-Dreijährige / Krippe
Für
Unter-Dreijährige werden zum Anfang des Kita-Jahres im August zunächst
5.503 Plätze zur Verfügung stehen. Das sind 645 Plätze mehr als im
Januar 2017. Im Verlauf des Kita-Jahres kommen weitere 429 Plätze dazu,
darunter in Gröpelingen (56), Huchting (30) Obervieland (48), Osterholz
(58) und Vegesack (40). Zum Stichtag des Status-Berichtes II (30. April
2017) wurden 5.043 Kinder in den Einrichtungen der Kindertagesbetreuung
aufgenommen. 583 wurden bei der Senatorin für Kinder und Bildung als
unversorgt gemeldet und in die Vermittlung gegeben. Das heißt, zunächst
werden für insgesamt 5.626 Krippenkinder Tagesbetreuungsplätze benötigt.
"Diese Zahl wird weiter steigen. Wir haben die Erfahrungen gemacht,
dass immer mehr Eltern ihre Kinder für einen Betreuungsplatz anmelden,
sobald diese ein Jahr alt geworden sind", so Bogedan. Im Vergleich zum
Vorjahr stehen mit 138 Kindern gegenüber 2016/17 mit 405 wesentlich
weniger auf einer einrichtungsbezogenen Wartelisten. Das heißt, weniger
Eltern haben sich auf eine bestimmte Kita festgelegt.
Tagesbetreuungsplätze für Drei- bis Sechs-Jährige / Kita
15.418
Betreuungsplätze stehen für Drei- bis Sechsjährige zum Anfang des
Kita-Jahres zur Verfügung. Das sind 547 Plätze mehr als im Januar 2017.
Im Verlauf des Kita-Jahres kommen weitere 628 Plätze dazu. Ein großer
Teil davon bis zum Oktober, wenn die 3. Charge der Mobilbauten in
Betrieb gehen kann. "Auch für die Drei- bis Sechsjährigen rechnen wir
mit weiteren Anmeldungen, speziell in den förderbedürftigen
Stadtteilen", sagt die Senatorin. Im Laufe des Kitajahres werden
beispielsweise in Blumenthal (30), Gröpelingen (100) und Osterholz (120)
Plätze für Kita-Kinder geschaffen. 109 Kinder stehen auf Wunsch der
Eltern auf einer einrichtungsbezogenen Warteliste (2016/17 waren es
481).
Senatorin Bogedan weist daraufhin, dass in das derzeitige
Angebot der Kindertagesbetreuung 270 Tagespflegeplätze eingerechnet
sind, die in der Regel nicht vollständig belegt werden können. Außerdem
stünden die neu geschaffenen Plätze unter dem Vorbehalt ausreichendes
Personal zu haben. "Gemeinsam mit den Trägern arbeiten wir weiter an der
Fachkräftegewinnung." Insgesamt gebe es noch einige Unsicherheiten
dazu, ob die Plätze ausreichen werden. Die durch eine Anpassung von
Rahmen- und Förderrichtlinien ermöglichte Kapazitätserweiterung von fünf
Prozent in bestehenden Kindergartengruppen wird voraussichtlich zwar
nicht ausgeschöpft aber dennoch gebraucht, um unter anderem flexibel auf
die Nachfrage im Lauf des Kitajahres reagieren und möglichst allen
Kindern einen Platz bieten zu können. Die mögliche zusätzliche
Auslastung von Gruppen würde sich in den Stadtteilen je nach ihrer
sozialen Belastung unterschiedlich auswirken. Betroffen könnten auch
Einrichtungen sein, die schon heute vor besonderen Herausforderungen in
Hinblick auf Sprachförderung, sozialen Problemen und fluchtbedingter
Zuwanderung stehen. In die soziale Abfederung dieser Notmaßnahme werden
daher rund 2,3 Millionen Euro investiert. Die Mittel werden unabhängig
davon gewährt, ob die Einrichtungen bereits zusätzliche Kinder
aufgenommen haben. Ziel ist es, die jahrelang nicht angepasste
Ausstattung der besonders belasteten Einrichtungen perspektivisch zu
verbessern.
Hortkinder
Das Hortangebot in Bremen umfasst 2.745 Plätze. Dem stehen 2.590 von
Eltern bestätigte Anmeldungen gegenüber. Drei Kinder wurden der Behörde
als unversorgt gemeldet, 67 Kinder stehen auf einrichtungsbezogenen
Wartelisten. "Die Zahl der Hortplätze ist konstant geblieben. Dass
Plätze frei sind, bedeutet nicht, dass der Bedarf nicht vorhanden ist.
In der Regel sind das Einzelplätze, die nicht einfach in anderen
Einrichtungen angeboten werden können. Hinzu kommt, dass die
Nachfragesituation nicht exakt abgebildet wird, weil aktuell noch kein
Abgleich zwischen Hortträgern und Ganztagsschuldaten möglich ist. Das
müssen wir dringend ändern und in dem Bereich viel besser werden", räumt
Bogedan ein.
Platzausbau seit 2010
Der Platzausbau für die Kindertagesbetreuung der Unter-Dreijährigen und
Drei- bis Sechs-Jährigen hat innerhalb der Kita-Jahre 2016/17 und
2017/18 enorme Ausmaße erreicht. In den Kitajahren 2016/17 und 2017/18
werden wesentlich mehr Plätze geschaffen worden sein, als insgesamt in
den Jahren davor.
.
Sofort.Credit