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Ein getunter Porsche Panamera wurde beschlagnahmt |
Größtenteils Straftaten zum Nachteil älterer Menschen
Wegen des Vorwurfes des banden- und gewerbsmäßigen Betruges erfolgten
am heutigen Tage in den frühen Morgenstunden, unter Beteiligung von
mehr als 350 Beamten der Polizeibehörden aus Bremen, Hamburg und
Niedersachsen sowie des Zolls unter der Leitung der Staatsanwaltschaft
Bremen, Durchsuchungen von 18 Objekten in Bremen und Niedersachsen.
Darüber hinaus wurden 4 Haftbefehle vollstreckt und
vermögensabschöpfende Maßnahmen auf der Grundlage von 8
Vermögensarresten über insgesamt ca. 1,8 Mio. EUR in Vermögenswerte der
Beschuldigten vollzogen.
Hintergrund dieser umfangreichen
Ermittlungsmaßnahmen ist ein bei der Staatsanwalt-schaft Bremen gegen
insgesamt 14 Beschuldigte geführtes Ermittlungsverfahren. Gegen einen
29-jährigen Hauptbeschuldigten besteht dabei der dringende Tatverdacht,
dass er sog. SÄM-Delikte im Bundesgebiet organisiert, wobei ein von ihm
in die Türkei entsandter Mittäter aus einem von Mitgliedern eines
Ethnischen Clans geführten Callcenter agiert. Die Beschuldigten sind
dabei verdächtig, im Rahmen einer kriminellen Vereinigung zu arbeiten,
die nahe Bezüge zur sog. Clankriminalität aufweist.

Bundesweit
und auch in der Stadt Bremen ist ein deutlicher Anstieg der Straftaten
zum Nachteil älterer Menschen festzustellen, der vorrangig mit der
Begehungsweise "falscher Polizeibeamter" einhergeht.
So sind auch
die Beschuldigten verdächtig, in Bremen und anderen Orten im Juli und
Au-gust 2018, in vier vollendeten und einem versuchten Fall, ältere
Menschen dadurch betro-gen zu haben, dass sie diese durch Telefonanrufe
vermeintlicher Polizeibeamter unter Ver-schleierung der Telefonnummer
und der wahrheitswidrigen Behauptung, dass ihre Ersparnisse durch
Maßnahmen einer rumänischen Diebesbande gefährdet seien, dazu
veranlassten, ihre Ersparnisse in Höhe von insgesamt 246.000,- EUR an
die Beschuldigten aushändigten, die sich hierzu als Polizeibeamte
ausgaben. Die Beschuldigten operieren hierbei mittels eines in der
Türkei befindlichen Callcenters und verfügen hier in Deutschland über
eine Or-ganisationsstruktur, die nicht nur die Tatausführung ermöglicht,
sondern auch den anschlie-ßenden Transport der Vermögensgegenstände in
die Türkei.
Darüber hinaus besteht der Verdacht, dass die
Beschuldigten in der Zeit zwischen Novem-ber 2015 und Oktober 2017 in
mehreren Fällen betrügerische Leasinggeschäfte mit Kraft-fahrzeugen
durchgeführt haben, wodurch ein weiterer Schaden in Höhe von mindestens
182.900,- EUR entstanden ist.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft
Bremen erließ das Amtsgericht Bremen gegen insgesamt 4 Beschuldigte im
Alter zwischen 24 und 47 Jahren Haftbefehle, die heute vollstreckt
werden konnten.
Darüber hinaus wurden u. a. gepfändet bzw. sichergestellt:
- 10 Immobilien - 250.000,- EUR Bargeld - 25 Krügerrand Goldmünzen
und diverse Schmuckstücke - mehrere hochwertige Kraftfahrzeuge
(Porsche, Audi R8) - Eine Schusswaffe beim Hauptbeschuldigten - ein
Waffenlager mit diversen Langwaffen
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