Gegen 16.10 Uhr wurde ein 35 Jahre alter Bremer auf dem Parkplatz
eines Autoreparaturbetriebes in der Hastedter Heerstraße von vier
Männern gefragt, ob er Russe sei. Nachdem er dies bejahte, gaben die
Personen sich als Ukrainer aus und einer der Männer schlug ihm ins
Gesicht, so dass der 35-Jährige zu Boden fiel. Nachdem ein weiterer aus
der Gruppe ihn ebenfalls körperlich attackierte, flüchtete der Bremer zu
einer nahegelegenen Bushaltestelle. Die Angreifer wurden als etwa 40
Jahre alt beschrieben und trugen dunkle Arbeitskleidung.
Zeugenhinweise
in beiden Fällen nimmt der Kriminaldauerdienst unter 0421 362-3888
entgegen. Der Staatsschutz der Polizei Bremen ermittelt.
Im Bremer Stadtteil Walle wurde am
Freitagnachmittag eine Transfrau
von Unbekannten leicht verletzt. Die Polizei sucht nach Zeugen.
Die
40-Jährige ging mit ihrem Hund und zwei Ziegen in der Waller Straße
spazieren und wurde laut eigener Aussage zunächst von einem
vorbeifahrenden Auto leicht berührt. Der Fahrer stieg anschließend aus
und stieß aus bisher nicht geklärter Ursache Beleidigungen und
Bedrohungen aus. Die 40-Jährige setzte ihren Weg durch einen Grünzug
fort und traf in der Straße Auf den Barken abermals auf den Fahrer, der
nun in Begleitung von zwei jungen Männern war. Die Transfrau wurde laut
eigenen Angaben aus dem Trio heraus bespuckt, geschlagen und an die
Brust gefasst. Nachdem der Autofahrer sie mit Reizgas besprühte,
flüchteten die Angreifer im Wagen, bzw. auf zwei E-Scootern. Die 40
Jahre alte Bremerin wurde vor Ort von Rettungssanitätern behandelt. Der
Autofahrer wurde mit korpulenter Figur, dunklem Teint und kurzen
schwarzen Haaren beschrieben. Er flüchtete in einem schwarzen VW.
Temporäre Sperrung der Fußgängerbrücke notwendig
Nach dem Großeinsatz mit rund 100 Kräften der Polizei Bremen, der
Bundespolizei und des Ordnungsamtes am Abend des 20. Juni 2022 zeigen
gemeinsame Teams auch weiterhin regelmäßig am Hauptbahnhof Präsenz. Ziel
bleibt die Bekämpfung von gravierenden Unordnungserscheinungen sowie
der Drogen- und Straßenkriminalität.
Innensenator Ulrich Mäurer: "Die Polizei Bremen und der Ordnungsdienst
zeigten in den vergangenen zwei Wochen am Bahnhof sehr intensiv Flagge.
Dabei überprüften die Einsatzkräfte 297 auffällige Personen, sprachen
111 Platzverweise aus, stellten 26 Strafanzeigen fest sowie 26
Ordnungswidrigkeiten." Zudem führten die Teams der Polizei und des
Ordnungsdienstes mit hilfsbedürftigen Menschen aufklärende Gespräche zu
Hilfsangeboten. Der besondere Schwerpunkt lag auf dem Bereich des
unmittelbar anliegenden Hotels und der dortigen Fußgängerbrücke über den
Gustav-Deetjen-Tunnel. Zu besonders stark frequentierten Zeiten wurde
an dieser Ecke ein Einsatzfahrzeug der Polizei platziert und die
Reinigungsfrequenz erhöht.
"All diese Maßnahmen haben aber noch immer nicht die Wirkung entfaltet,
die wir erhofft hatten. Die besonders verelendete und häufig aggressive
Drogenszene lässt sich von den bisherigen Maßnahmen nicht abschrecken.
Kaum ziehen die Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte ab, wird die Brücke
unverzüglich wieder insbesondere durch die Crack-Szene besetzt. Dieser
Zustand ist den Bremerinnen und Bremern sowie den Gästen unserer Stadt
nicht zumutbar. Wenn wir also nicht dranbleiben und nachschärfen,
besteht die Gefahr, dass die Probleme am Bahnhof in den Sommermonaten
nicht weniger werden, sondern sogar noch zunehmen", betont Mäurer und
weiter: "Wir haben daher die Brücke, die der berauschten Drogenszene als
Rückzugsort dient, zunächst für die kommenden drei Monate geschlossen."
Auch der Korridor zwischen Brücke und Hotel wird abgesperrt, damit der
Bereich nicht mehr durch Urin, Drogenutensilien und Müll verunreinigt
wird. Der von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern betreute
Szene-Treff bleibt dagegen bestehen und frei zugänglich.
Nach dem personalintensiven Einsatz bei dem G7-Gipfel in Elmau Ende Juni
stehen weitere Kräfte für den Schwerpunkt Hauptbahnhof zur Verfügung.
So wurde bereits die "Task Force Hauptbahnhof" gegründet. Dieses feste
Team wird im Zusammenspiel mit dem Ordnungsdienst in besonderem Maße
sichtbar und ansprechbar sein sowie aufgrund ihrer Fokussierung auf den
Bahnhof und den Szenekenntnissen besser als bislang die Einhaltung von
Platzverweisen kontrollieren können.
Senator Mäurer: "Klar ist, dass wir allein mit polizeilichen Mitteln die
Probleme am Bahnhof nicht lösen werden. Die Szene wird vermutlich
zunächst ausweichen auf Bereiche mit weniger Kontrollen.
Entsprechend
müssen wir darauf reagieren. Bestenfalls wird es uns gemeinsam gelingen,
die Szene sukzessive zum nahegelegenen Drogenkonsumraum in der
Friederich-Rauers-Straße zu verlagern und das Signal für
Drogenkonsumenten von außerhalb aussenden, dass sie den Hauptbahnhof in
Bremen meiden sollten. Damit der Drogenkonsumraum mehr als bisher
angenommen wird, müssen zwingend weitere Maßnahmen im
ressortübergreifenden Aktionsplan umgesetzt werden."
Die Polizei Bremen wird weiterhin auf die Mischung aus verdeckten und
operativen Maßnahmen setzen, um den Straßendeal rund um den Hauptbahnhof
einzudämmen und konsequent gegen den Drogenhandel vorzugehen. Die
Erfolge der jüngeren Vergangenheit, wie die Beschlagnahmung von 1,5
Kilogramm Kokain und die Festnahme von zwei gewerbsmäßigen
Drogendealern, bestärken den Innensenator in seinem Kurs.