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Bremer Flughafen bekommt den Namen:Bremen Airport Hans Koschnick.

Bremen Airport Hans Koschnick" und Gastprofessur an der Universität Bremen

Bremen würdigt den im vergangenen Jahr verstorbenen Bürgermeister Hans Koschnick
04.04.2017
Auf einer Pressekonferenz informiert der Senat über die Würdigung von Hans Koschnick
Auf einer Pressekonferenz informiert der Senat über die Würdigung von Hans Koschnick
Am 21. April 2016 ist Hans Koschnick gestorben. Mit Ablauf des Trauerjahres will der Senat der Freien Hansestadt Bremen den Bürgermeister a.D., Ehrenbürger und Träger der Bremischen Ehrenmedaille in Gold bleibend und angemessen würdigen.
Bürgermeister Dr. Carsten Sieling: "Mit Hans Koschnick haben wir im vergangenen Jahr einen von allen Bremerinnen und Bremern hoch geschätzten und überzeugten Demokraten und Politiker verloren. Sein Engagement für Bremen und Bremerhaven, sein Einsatz für die Versöhnung und die Verständigung zwischen den Völkern hat unauslöschliche Spuren hinterlassen. Wir wollen bleibend und angemessen an ihn und seine Verdienste für unser Land erinnern. Der Name des Bremer Flughafens wird darum einen Zusatz bekommen und soll "Bremen Airport Hans Koschnick" heißen. Außerdem wird an der Universität Bremen eine Hans Koschnick-Gastprofessur für ‘Globale Verständigung und Gerechtigkeit‘ eingerichtet." Sieling weiter: "Die Gründung der Bremer Universität ist untrennbar mit Hans Koschnick und dessen Reformbereitschaft, Experimentierfreude und Weitblick verbunden. Eine Gastprofessur mit seinem Namen passt deshalb auch ganz ausgezeichnet zur Erfolgsgeschichte unserer Universität." Bürgermeisterin Karoline Linnert: "Hans Koschnick genießt hohe Anerkennung in der Bevölkerung und über alle Parteigrenzen hinweg. Der Senat würdigt mit der heutigen Entscheidung Koschnicks Verdienste um Bremen und sein internationales Engagement für Frieden und Völkerverständigung."

Der Jobmotor bekommt einen neuen Namen: Bremen Airport Hans Koschnick.  Foto: Flughafen Bremen
Der Jobmotor bekommt einen neuen Namen: Bremen Airport Hans Koschnick. Foto: Flughafen Bremen
Bremen Airport Hans Koschnick
"Die Benennung des Bremer Flughafens nach Hans Koschnick ist nicht nur eine adäquate Ehrung und Würdigung seiner Verdienste, sondern gleichzeitig für alle Bremerinnen und Bremer ebenso wie für die vielen Gäste unserer Stadt aus dem In- und Ausland eine überaus passende, jederzeit präsente und bleibende Erinnerung an unseren Ehrenbürger, der eben auch ein leidenschaftlicher Weltbürger war," sagte Bürgermeister Dr. Carsten Sieling auf einer Pressekonferenz am 4. April 2017. Der Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen wird nun ein Konzept erstellen und alle erforderlichen Maßnahmen zur Beschilderung und Bewerbung mit den entsprechenden Stellen umsetzen.

An der Universität Bremen wird eine  Hans Koschnick-Gastprofessur eingerichtet. Foto: Pressestelle Universität Bremen
An der Universität Bremen wird eine Hans Koschnick-Gastprofessur eingerichtet. Foto: Pressestelle Universität Bremen
Einrichtung einer Hans Koschnick-Gastprofessur für "Globale Verständigung und Gerechtigkeit" an der Universität Bremen
Bürgermeister Sieling: "Hans Koschnick hat sich selbst immer als Brückenbauer zwischen den Völkern verstanden. Mit der Einrichtung einer Hans Koschnick-Gastprofessur für ‚Globale Verständigung und Gerechtigkeit‘ an der Universität Bremen würdigt Bremen seine Lebensleistungen als international hoch anerkanntem Staatsmann und seine praktische Friedenspolitik gleichermaßen."
Wissenschaftssenatorin Prof. Dr. Eva Quante-Brandt: "Diese Gastprofessur ehrt unsere Universität. Für Hans Koschnick gehörten Leben und Lernen zusammen, diese Verbindung passt ganz hervorragend zur Uni Bremen. Die Gastprofessur steht für den Austausch und den generationenübergreifenden Dialog."
Mit der Einrichtung einer Gastprofessur sollen international renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an die Universität Bremen eingeladen werden, die sich mit Themen der Völkerverständigung und der Bekämpfung von sozialer Ungleichheit und dem globalen Einsatz für soziale Gerechtigkeit befassen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können auch den Rechts-, Sprach- und Literaturwissenschaften angehören. Je nach Ausrichtung kommen Natur- und Ingenieurwissenschaftler ebenfalls als einzuladende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Betracht. Die Gastprofessur soll in der Regel einen Zeitraum von einem halben Jahr bis zu einem Jahr umfassen. Um die von ihr bearbeiteten Themen auch in die Öffentlichkeit zu tragen und dort Debatten zu ermöglichen, sollen jeweils ein bis zwei Veranstaltungen angeboten werden. Das Lebensthema von Hans Koschnick bleibt auf diese Weise in der Öffentlichkeit Bremens wirksam. Die Universität Bremen hatte Hans Koschnick bereits im Jahr 2004 die Ehrendoktorwürde für das Fachgebiet Politikwissenschaft verliehen und damit dessen Engagement gewürdigt.
Die heute vom Senat beschlossenen Ehrungen schließen etwaige Absichten insbesondere des Beirates Gröpelingen, Hans Koschnick auf Stadtteilebene in geeigneter Weise ein ehrendes Andenken zu erweisen, nicht aus.

Hans Koschnick. Foto Senatspressestelle
Hans Koschnick. Foto Senatspressestelle
Hans Koschnick
Hans Koschnick wurde am 2. April 1929 in Bremen geboren. Bremens langjähriger Bürgermeister starb am 21. April 2016 im Alter von 87 Jahren.
Koschnick wuchs im Arbeiterstadtteil Gröpelingen auf und war zwischen 1951 und 1954 als Bezirkssekretär der Gewerkschaft "Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr" (ÖTV) tätig. Im Jahr 1955 zog er mit gerade 26 Jahren als jüngster SPD-Abgeordneter in die Bremische Bürgerschaft ein. 1963 folgte die Berufung als Innensenator in die Bremer Landesregierung (Senat), von 1965 bis 1967 war er zudem auch Bürgermeister. Von 1967 bis 1985 führte er schließlich als Präsident des Senats und Bürgermeister der Freien Hansestadt Bremen die Landesregierung an. Als Hans Koschnick 1967 das Amt des Präsidenten des Senats von Willy Dehnkamp übernahm, war er mit 38 Jahren auch der jüngste Regierungschef eines Bundeslandes. Achtzehn Jahre lang, in vier Wahlen mit jeweils absoluten Mehrheiten eindrucksvoll bestätigt, blieb Hans Koschnick Bremer Regierungschef. 1985 zog er sich überraschend aus der aktiven Bremer Landespolitik zurück. Im Deutschen Bundestag vertrat Koschnick dann von 1987 bis 1994 den Wahlkreis Bremen-West. Von 1994 bis 1996 war er EU-Administrator für den Wiederaufbau der zerstörten und geteilten herzegowinischen Stadt Mostar und Bosnienbeauftragter der Bundesregierung. Wie kein anderer steht Hans Koschnick für die Versöhnung mit Polen und Israel, was er durch die engagierte Gründung und Etablierung der beiden Städtepartnerschaften mit Danzig und Haifa vor 40 Jahren dauerhaft untermauert hat.
Auch nach seinem Engagement auf dem Balkan setze sich Koschnick weiter für die Menschlichkeit ein, forderte mehr finanzielle Mittel für die humanitäre Hilfe und unterstützte stetig den Gedanken der Aussöhnung. Sein Wirken auf nationaler und internationaler Ebene würdigte seine Heimatstadt im Jahr 1994 mit der Bremischen Ehrenmedaille in Gold – der höchsten Auszeichnung der Freien Hansestadt Bremen. Seine Heimatstadt Bremen machte ihn 1999 anlässlich seines 70. Geburtstages zum Ehrenbürger der Stadt.
Als Bürgermeister hat Hans Koschnick in ganz besonderer Weise die Vertretung der Belange der Freien Hansestadt Bremen als Standort von Handel, Wirtschaft und Wissenschaft in vielen Ländern der Welt persönlich wahrgenommen. Er hat sich in seiner Amtszeit und mit unzähligen Ehrenämtern in Vereinen, Verbänden und Initiativen überregional und international dauerhaft ins Buch der Geschichte eingeschrieben.
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