Am Mittwoch (12.2.) nahm die Polizei insgesamt vier Männer fest, die
im Verdacht stehen, eine Reihe von Betrugstaten mit der Masche des
sogenannten "Falschen Polizeibeamten" begangen zu haben. Zu diesen
Festnahmen kam es in Zusammenarbeit mit der Polizei in Köln und
Osnabrück. Seit Donnerstag (13.2.) befinden sich vier Verdächtige in
Untersuchungshaft.
Die Kriminalpolizei in Neuss hat zu Beginn des
Jahres 2020 die Ermittlungskommission "Sparbuch" eingerichtet.
Ausgangspunkt dieser Maßnahmen ist ein Fall vom 11. Dezember 2019 aus
Neuss.
Die
Täter erbeuteten in diesem Fall neben einer hohen Summe Bargeld auch
zwei Sparbücher. Nach derzeitigem Kenntnisstand kommt diese mutmaßliche
Bande auch für einen versuchten Betrug der gleichen Art in
Recklinghausen in Betracht. Zu diesem Delikt war es ebenfalls im
Dezember 2019 gekommen. Eine vollendete Tat in Mettmann vom 12.02.2020
dürfte nach aktuellen Erkenntnissen ebenfalls auf das Konto der
Verdächtigen gehen.
Ins Visier von Polizei und Staatsanwaltschaft
gerieten schnell drei Männer im Alter von 20 bis 22 Jahren, die in Köln
wohnhaft sind. Die Staatsanwaltschaften Düsseldorf und Köln beantragten
Haftbefehle wegen banden- und gewerbsmäßigen Betruges gegen das
verdächtige Trio. Im Rahmen der Ermittlungen konnten zwei der
Verdächtigen aus Köln (20 und 22 Jahre alt) sowie ein 27-jähriger Mann
aus Bremen bereits am Mittwochnachmittag (12.2.) festgenommen werden.
Das Trio befand sich zu diesem Zeitpunkt in Osnabrück in einem Auto auf
dem Parkplatz eines Einkaufszentrums an der Bohmter Straße. Die
Festnahme erfolgte durch die Fahndung der Polizei in Osnabrück.
Im
Wagen wurden drei Kilogramm Gold (siehe Foto) im Wert von circa 150.000
Euro aufgefunden und sichergestellt. Das Gold stammt nach ersten
Erkenntnissen aus einer Tat von Mittwochmittag aus Mettmann.
Der
Geschädigte dieser Tat meldete sich in der Nacht von Mittwoch auf
Donnerstag (12./13.2.) bei der Polizei in Mettmann und gab an, offenbar
einer Betrugsmasche zum Opfer gefallen zu sein. Er habe zunächst Anrufe
von zwei vermeintlichen Polizeibeamten erhalten, die ihn vor einer
Einbrecherbande bewahren wollten. Die Anrufer brachten den Mann aus
Mettmann schließlich dazu, Goldbarren aus seinem Bankschließfach zu
holen. Die Täter nahmen schließlich die Wertgegenstände des Opfers in
Verwahrung, indem sie sie bei ihm zu Hause abholten. Erst als der
Geschädigte später mit seinem Enkel über die Situation sprach, kamen ihm
Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Anrufer und er schaltete die "echte"
Polizei ein.
Im Anschluss an die Festnahmen in Osnabrück
erfolgten noch am selben Tag Wohnungsdurchsuchungen bei den mutmaßlichen
Tätern in Bremen und Köln. Bei dieser Durchsuchung wurde ein weiterer
Kölner im Alter von 22 Jahren festgenommen.
Die Polizisten
stellten umfangreiches Beweismaterial sicher, darunter Mobilfunkhandys
und SIM-Karten, die von der Arbeitsweise der Verdächtigen zeugen.
Insgesamt fand die Polizei am Mittwoch bei ihren Maßnahmen mehr als
30.000 Euro auf und stellte das Bargeld sicher.
Polizei und
Staatsanwaltschaft gehen anhand ihrer Ermittlungen davon aus, dass
innerhalb der Tätergruppierung strenge hierarchische Strukturen und
Rollen bestehen.
Wie viele Taten auf das Konto der Verdächtigen gehen, werden die weiteren Ermittlungen zeigen.
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