Innensenator Ulrich Mäurer hat die Sachbeschädigung am Haus der
Gewerkschaft der Polizei (GdP) in der Bürgermeister-Smidt-Straße in der
Nacht zum heutigen Donnerstag (11.06.2020) verurteilt: „Mit Kritik und
sachlichen Argumenten in diesem weiten Themenfeld Rassismus kann und
wird sich die Polizei, aber auch die Innenbehörde jederzeit
auseinandersetzen. Zertrümmerte Fensterscheiben und platte Vergleiche zu
brutalen Polizeimethoden in den USA bringen die Debatte aber keinen
Millimeter voran. Die Bremer Polizistinnen und Polizisten werden in die
Rolle von Mittätern gedrängt, in die sie nicht gehören. Im Gegenteil:
Die auch bei uns bekannt gewordenen Videos zu Polizeigewalt in
amerikanischen Großstädten macht nicht nur viele Bürgerinnen und Bürger
fassungslos, sondern auch Bremer Polizistinnen und Polizisten.“
Die Deeskalation in schwierigen Situationen sei in vielen Fällen Ziel
polizeilichen Handelns und ein großer Bestandteil der dreijährigen
Polizei-Ausbildung. So sei das Wort weiterhin das wichtigste
Einsatzmittel auf der Straße. In Aus- und Fortbildung werde die Themen
"Racial Profiling" und Rassismus zudem immer wieder aufgegriffen und
vertieft. Mäurer: „Der Stelle eines unabhängigen Polizeibeauftragten
stehen wir zudem offen gegenüber und verstehen sie als sinnvolle
Ergänzung zu den 'Internen Ermittlern' bei der Innenbehörde, die immer
bei Vorwürfen gegen Polizeikräfte zum Einsatz kommen.“ Mäurer betont:
„Rassismus kann uns überall begegnen. Selbstverständlich in Einzelfällen
auch bei der Polizei. Was dann weiterhilft, sind Anzeigen oder
Hinweise, aber keine Steinwürfe.“
Hier der Bericht zum Vorfall:
Bislang unbekannte Täter schlugen in der Nacht zu Donnerstag Scheiben
am Gebäude einer Polizeigewerkschaft in Bremen-Mitte ein und sprühten
auf eine gegenüberliegende Hausfassade "Polizei nicht reformierbar" und
ein Anarchiezeichen. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen
aufgenommen und prüft einen möglichen politisch motivierten Hintergrund.
Die Polizei sucht Zeugen.
Bei der Geschäftsstelle der
Gewerkschaft in der Bürgermeister-Smidt-Straße wurden sämtliche
Fensterscheiben mit einem unbekannten Gegenstand beschädigt. Das Glas
ging dabei nicht vollständig zu Bruch. Ins Gebäude gelangte niemand. Auf
der Straßenseite gegenüber brachten die Täter an einer Hochgarage ein
Anarchiezeichen und den Schriftzug "Polizei nicht reformierbar!" mit
schwarzer Farbe an. Zeugen sahen vermummte Tatverdächtige auf Fahrrädern
flüchten.
Die Polizei fragt: Wer hat in der vergangenen Nacht
gegen 2 Uhr verdächtige Beobachtungen gemacht? Zeugenhinweise nimmt der
Kriminaldauerdienst unter 0421 362-3888 entgegen.
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