Bremens Flüchtlings-Übergangswohnheim für traumatisierte Frauen und
ihre Kinder kann in diesen Tagen seinen Betrieb aufnehmen. Nach rund
anderthalbjähriger Planungs- und Bauzeit hat Anja Stahmann, Senatorin
für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport, die Einrichtung
heute (Montag, 22. Mai 2017) an die Caritas übergeben. Sie wird das
Wohnheim in Teilen einer früheren Schule im Bremer Westen betreiben. In
20 Zimmern stehen rund 60 Plätze zur Verfügung mit gemeinsamer Küche und
Sanitäranlagen. "Wir haben hier eine stabilisierende Umgebung für
Frauen und ihre Kinder geschaffen", sagte Senatorin Anja Stahmann. "Wir
unterstützen beim Entwickeln der eigenen Stärken und helfen so, die
traumatischen Erlebnisse zu überwinden und in einen selbstbestimmten
Alltag zurückzufinden."
"Zahlreiche Frauen und auch Kinder machen Gewalterfahrungen in der Heimat und auf der Flucht, erleiden sexuellen Missbrauch und Demütigung. Wir haben für diese Frauen einen sicheren Ort geschaffen, an dem sie allmählich wieder Vertrauen in die Welt fassen können", sagte die Senatorin weiter. "Wir wollen Frauen Selbstwertgefühl vermitteln und positive Erfahrungen ermöglichen, damit sie ihre Ressourcen aktivieren und eigene Ziele für die Zukunft entwickeln können." Nach und nach würden die Bewohnerinnen sich dann wieder als Handelnde erleben und das Gefühl des Ausgeliefertseins überwinden, das traumatisierenden Erfahrungen zu Grunde liege.
Die Senatorin betonte, dass es sich bei dem Übergangswohnheim nicht um eine traumatherapeutische Einrichtung handle, sondern um eine traumapädagogische, in der geschulte Fachkräfte mit einem Klima von Anerkennung, Wertschätzung und Zuwendung den Rahmen für die Überwindung des Traumas bieten. Die eigentliche Therapie ersetze das nicht. "Nicht alle Frauen wollen therapeutische Hilfe, und viele brauchen eine gewisse Zeit, bevor sie sie annehmen können", sagte die Senatorin. Die Einrichtung vermittle aber den Kontakt zu niedergelassenen Therapeutinnen. "Wenn im Einzelfall eine stationäre Therapie erforderlich ist, dann sind die Einrichtungen des Gesundheitswesens gefragt", betonte sie. Aus diesem Grund behalte sich die Einrichtung auch die Entscheidung über die Aufnahme von Frauen vor.
Das Konzept der Einrichtung solle anhand von Erfahrungen im Laufe der Zeit ständig weiterentwickelt werden, sagte Senatorin Stahmann weiter. "Zur Unterstützung richten wir eine Begleitgruppe ein." Vertreten seien darin das Sozialressort, die Bremische Zentrale für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau sowie das Gesundheitsressort. Auch die Bewohnerinnen selber sollen an dem Prozess der Weiterentwicklung mitwirken.
Die Einrichtungsleitung, alle sozialpädagogischen Fachkräfte sowie Hausmeisterin und Hauswirtschafterin seien Frauen. Nur im Wachdienst seien Männer vorgesehen. Bei Bedarf solle auch im Bereich der Kinderbetreuung ein Pädagoge als Rollenvorbild für Jungen tätig werden, Zugang zum Wohnbereich soll er jedoch nicht haben.
Verantwortlich für den Umbau des ehemaligen Schulgebäudes ist Immobilien Bremen, Anstalt öffentlichen Rechts (IB). Von drei Millionen Euro Umbaukosten entfallen 1,2 Millionen auf das Sondervermögen Immobilien und Technik für die Beseitigung von Mängeln und vorhandenen Schäden an dem 1908 fertiggestellten Schulgebäude. So musste unter anderem der im Erdgeschoss befindliche Kindergarten vorübergehend verlegt werden, die Gruppen können nach IB-Angaben zum Juli wieder einziehen. Eine ehemalige Hausmeisterwohnung wird nach Plänen der Senatorin für Kinder und Bildung für eine weitere Kindergruppe mit 20 Kindern hergerichtet. Die Decken im ersten Obergeschoss wurden in mehreren Bereichen aus statischen Gründen verstärkt und stillgelegte Trinkwasserleitungen entfernt. Die Bauarbeiten haben im Juli 2016 begonnen. Susanne Kirchmann, Geschäftsführerin Immobilien Bremen: "Für ihren engagierten Einsatz bei einer ambitionierten Bauzeit verdienen die beteiligten Planer und Bauleiter auch angesichts der besonderen Herausforderungen in dem alten Schulgebäude besondere Anerkennung."
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"Zahlreiche Frauen und auch Kinder machen Gewalterfahrungen in der Heimat und auf der Flucht, erleiden sexuellen Missbrauch und Demütigung. Wir haben für diese Frauen einen sicheren Ort geschaffen, an dem sie allmählich wieder Vertrauen in die Welt fassen können", sagte die Senatorin weiter. "Wir wollen Frauen Selbstwertgefühl vermitteln und positive Erfahrungen ermöglichen, damit sie ihre Ressourcen aktivieren und eigene Ziele für die Zukunft entwickeln können." Nach und nach würden die Bewohnerinnen sich dann wieder als Handelnde erleben und das Gefühl des Ausgeliefertseins überwinden, das traumatisierenden Erfahrungen zu Grunde liege.
Die Senatorin betonte, dass es sich bei dem Übergangswohnheim nicht um eine traumatherapeutische Einrichtung handle, sondern um eine traumapädagogische, in der geschulte Fachkräfte mit einem Klima von Anerkennung, Wertschätzung und Zuwendung den Rahmen für die Überwindung des Traumas bieten. Die eigentliche Therapie ersetze das nicht. "Nicht alle Frauen wollen therapeutische Hilfe, und viele brauchen eine gewisse Zeit, bevor sie sie annehmen können", sagte die Senatorin. Die Einrichtung vermittle aber den Kontakt zu niedergelassenen Therapeutinnen. "Wenn im Einzelfall eine stationäre Therapie erforderlich ist, dann sind die Einrichtungen des Gesundheitswesens gefragt", betonte sie. Aus diesem Grund behalte sich die Einrichtung auch die Entscheidung über die Aufnahme von Frauen vor.
Das Konzept der Einrichtung solle anhand von Erfahrungen im Laufe der Zeit ständig weiterentwickelt werden, sagte Senatorin Stahmann weiter. "Zur Unterstützung richten wir eine Begleitgruppe ein." Vertreten seien darin das Sozialressort, die Bremische Zentrale für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau sowie das Gesundheitsressort. Auch die Bewohnerinnen selber sollen an dem Prozess der Weiterentwicklung mitwirken.
Die Einrichtungsleitung, alle sozialpädagogischen Fachkräfte sowie Hausmeisterin und Hauswirtschafterin seien Frauen. Nur im Wachdienst seien Männer vorgesehen. Bei Bedarf solle auch im Bereich der Kinderbetreuung ein Pädagoge als Rollenvorbild für Jungen tätig werden, Zugang zum Wohnbereich soll er jedoch nicht haben.
Verantwortlich für den Umbau des ehemaligen Schulgebäudes ist Immobilien Bremen, Anstalt öffentlichen Rechts (IB). Von drei Millionen Euro Umbaukosten entfallen 1,2 Millionen auf das Sondervermögen Immobilien und Technik für die Beseitigung von Mängeln und vorhandenen Schäden an dem 1908 fertiggestellten Schulgebäude. So musste unter anderem der im Erdgeschoss befindliche Kindergarten vorübergehend verlegt werden, die Gruppen können nach IB-Angaben zum Juli wieder einziehen. Eine ehemalige Hausmeisterwohnung wird nach Plänen der Senatorin für Kinder und Bildung für eine weitere Kindergruppe mit 20 Kindern hergerichtet. Die Decken im ersten Obergeschoss wurden in mehreren Bereichen aus statischen Gründen verstärkt und stillgelegte Trinkwasserleitungen entfernt. Die Bauarbeiten haben im Juli 2016 begonnen. Susanne Kirchmann, Geschäftsführerin Immobilien Bremen: "Für ihren engagierten Einsatz bei einer ambitionierten Bauzeit verdienen die beteiligten Planer und Bauleiter auch angesichts der besonderen Herausforderungen in dem alten Schulgebäude besondere Anerkennung."
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