.
Ein angeblicher Rechtsanwalt rief
Samstagabend bei einer 59 Jahre alten Bremerin in Obervieland an und
forderte eine hohe Geldsumme, da ihr Sohn einen Verkehrsunfall
verursacht hatte. Noch während des Telefonats händigte sie einem
angekündigten Boten Bargeld aus. Die Polizei warnt vor weiterem
Auftreten dieser Betrüger.
Gegen 18.30 Uhr klingelte das Telefon
der 59-Jährigen. Am Ende der Leitung meldete sich ein russisch
sprechender Mann und stellte sich als Rechtsanwalt vor. Er teilte der in
der ehemaligen Sowjetunion geborenen Frau mit, dass ihr Sohn ein
Mädchen angefahren hatte und dieses jetzt im Krankenhaus liegt. Die
Operation sei sehr teuer und man möchte die Angelegenheit ohne die
Polizei regeln, da er sonst für mehrere Jahre ins Gefängnis käme. Dann
reichte der Gesprächsteilnehmer das Telefon an den angeblichen Sohn
weiter, der aber nur in den Hörer weinte. Die 59-Jährige konnte nicht
mit ihm sprechen und feststellen, ob es sich wirklich um ihren Sohn
handelte. Noch während des Telefonats erschien der Bote, um Geld
abzuholen. Die völlig überrumpelte und verunsicherte Frau händigte ihm
sofort Bargeld aus. Der Fremde verschwand ohne etwas zu sagen. Wenig
später erreichte die 59 Jahre alte Bremerin ihren echten Sohn, er lag im
Bett und schlief.
Die Variante der so genannten Schockanrufe
wenden Betrüger vor allem bei älteren Menschen aus den ehemaligen
Sowjetstaaten an. Sie melden sich, sehr häufig in russischer Sprache,
per Telefon bei ihren Opfern und behaupten, dass ein Enkel oder ein
anderer naher Verwandter in einen Verkehrsunfall oder in ein
Strafverfahren verwickelt sei. Die Betrüger erklären, dass gegen eine
Zahlung von der Strafverfolgung abgesehen wird. Das Geld werde eine
Person kurzfristig abholen.
Die Polizei Bremen warnt vor weiteren Schockanrufen und gibt wichtige Tipps:
Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon nicht selbst mit Namen vorstellt.
Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald Ihr Gesprächspartner Geld von Ihnen fordert.
Vergewissern
Sie sich, ob der Anrufer wirklich ein Verwandter ist: Rufen Sie die
jeweilige Person unter der bisher bekannten und benutzten Nummer an und
lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
Geben Sie keine
Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis.
Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
Informieren
Sie sofort die Polizei über den Notruf 110, wenn Ihnen ein Anruf
verdächtig vorkommt. Wenn Sie Opfer geworden sind: Wenden Sie sich an
die Polizei und erstatten Sie Anzeige.
Polizei warnt vor Schockanrufen
11May2014
Kommentar veröffentlichen