Ein Schwarm von Betrügern trieb gestern in
Bremen sein Unwesen. In elf der Polizei bekannten Fällen versuchten sie
durch die verschiedensten Maschen, Seniorinnen und Senioren um ihr
Erspartes zu bringen.
Die Betrüger traten wieder sehr facetten-
und einfallsreich auf. Mit schauspielerischen Talenten tischten sie
ihren Opfern die unterschiedlichsten Lügengeschichten auf. Um 11 Uhr
ging es gestern mit verschiedenen Varianten des so genannten Enkeltricks
los. In der Neustadt, in Horn-Lehe, in der Vahr und in der Östlichen
Vorstadt gaben sich die Anrufer als naher Verwandter oder alter
Bekannter aus und täuschten eine Notlage vor, um an das Ersparte der
gutgläubigen Opfer zu gelangen. Geld für den Notar oder für einen
Neustart nach einem Brandschaden waren nur zwei Beispiele. Viele
Angerufene reagierten aber genau richtig und kamen den Forderungen nicht
nach. In der Rheinstraße erhielt ein 87 Jahre alter Mann einen Anruf
von einem falschen Polizeibeamten, der sich nach Bargeldbeständen in
seinem Haus erkundigen wollte. Angeblich wären Einbrecher unterwegs, die
man nun mit Hilfe des Rentners dingfest machen wollte. Er
benachrichtigte daraufhin die richtige Polizei.
In der
Witzlebenstraße klingelten zwei Männer bei einer 81 Jahre alten Bremerin
und gaben an, die Heizung ablesen zu wollen. Während einer die
„Arbeiten“ durchführte und die Rentnerin ablenkte, durchsuchte sein
Komplize die Räume und erbeutete Bargeld und Schmuck.
Diese
aktuellen Fälle zeigen: Die Liste der Tricks kann nie abschließend
aufgezählt werden. Es gibt aber wichtige Tipps, um nicht auf diese
gemeinen Betrüger reinzufallen:
Lassen Sie keine fremden Personen
in Ihre Wohnung. Vergewissern Sie sich vor dem Öffnen der Tür, wer zu
Ihnen will. Benutzen Sie dazu Fenster, Türspione,
Gegensprechanlagen und öffnen Sie Ihre Tür nur mit vorgelegter Türsperre oder Kette.
Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon nicht selbst mit Namen vorstellt.
Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald Ihr Gesprächspartner Geld von Ihnen fordert.
Vergewissern
Sie sich, ob der Anrufer wirklich ein Verwandter ist: Rufen Sie die
jeweilige Person unter der bisher bekannten und benutzten Nummer an, und
lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
Geben Sie keine
Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis.
Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
Informieren Sie
sofort die Polizei über den Notruf 110, wenn Ihnen ein Anruf verdächtig
vorkommt. Wenn Sie Opfer geworden sind: Wenden Sie sich an die Polizei
und erstatten Sie Anzeige.
Schwarm von Betrügern in Bremen unterwegs
14May2014
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