Ruhige Weihnachten auch für die Polizei
Die Weihnachtsfeiertage sind für die Bremer Polizei überwiegend ruhig verlaufen. Insgesamt gab es vom Heiligabend 12 Uhr bis zum Morgen des zweiten Weihnachtstages rund 430 Einsätze - das waren in etwa genauso viele wie in den Vorjahren. Zu größeren Einsätzen mussten die Beamten jedoch nicht ausrücken. Es gab unter anderem zwei Überfälle, einen Einbruch, eine gefährliche Körperverletzung und einen Widerstand gegen Polizeibeamte.
Durch das beherzte Eingreifen mehrerer Zeugen konnte die Polizei an Heilig Abend einen Handtaschenräuber festnehmen. Der 32-Jährige hatte mittags in einem Delikatessengeschäft an der Horner Heerstraße einer 86 Jahre alten Frau die Handtasche aus dem Einkaufswagen gestohlen. Ein 29-Jähriger aus München beobachtete den Diebstahl und nahm die Verfolgung auf. Zusammen mit einem weiteren Zeugen stellten sie den Täter, als er gerade mit einem Fahrrad flüchten wollte. Der 32-Jährige setzte sich mit Fußtritten zur Wehr, konnte aber mit Unterstützung von Angestellten bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten werden. Gegen den Räuber lag zu zudem ein aktueller Unterbringungsbeschluss vor. Er wurde festgenommen und einer psychiatrischen Einrichtung in Bremen zugeführt.
Ein zweiter Raubüberfall ereignete sich nur wenig später in einem Schuhgeschäft im Bremer Steintorviertel. Ein Maskierter bedrohte die 37-jährige Mitarbeiterin und zwang sie, das Kassengeld herauszugeben. Der Täter wünschte noch „Frohe Weihnachten“, bevor er mit mehreren hundert Euro flüchtete. Die Angestellte blieb unverletzt.
Ebenfalls im Viertel drangen in der Nacht Einbrecher in eine Wohngemeinschaft (WG) ein. Ein Mitbewohner hörte den Lärm, woraufhin zwei Täter die Flucht ergriffen. Eine Streifenbesatzung konnte die Männer aber vor einem Lokal stellen. Die angetrunkenen Langfinger hatten noch etliches Diebesgut aus der WG dabei. Die 24- und 26-Jährigen wurden an der Wache Innenstadt vorgeführt. Dabei kam es zu Widerstandhandlungen durch unter anderem versuchten Anspuckens. Polizisten wurden nicht verletzt.
Zudem mussten Polizisten am ersten Weihnachtstag zu einer Prügelei in die Neue Vahr ausrücken. In einer Wohnung in der Graf-Sponeck-Straße stritten
in den Nachmittagsstunden zunächst ein 31-Jähriger aus Weyhe und ein 19 Jahre alter Bremer lautstark miteinander. Wenig später eskalierte der Streit und mündete in einer handfesten Schlägerei. Der 19-Jährige und ein gleichaltriger Freund schlugen mit Fäusten und einer Flasche auf den 31-Jährigen ein, sodass dieser kurz bewusstlos wurde. Anschließend flüchtete der Mann aus der Wohnung. Die Täter folgten ihrem Opfer und versuchten es auf der Straße mit einem Messer zu attackieren. Die zwischenzeitlich alarmierte Streife konnte die Angreifer stoppen und festnehmen. Der 32-Jährige erlitt Schürfwunden und musste von der Besatzung eines Rettungswagens behandelt werden.
Am Abend des ersten Weihnachtstages hielt ein 53 Jahre alter, gebürtiger Kasache in Osterholz-Tenever die Polizei in Atem. Der hochgradig alkoholisierte Mann war mit einem 51 Jahre alten Landsmann bereits aus zwei Gastschenken geworfen worden. Auf der Straße gerieten sie daraufhin untereinander in einen Streit, der in einer Rauferei endete. Dabei schlug der 53-Jährige den Kopf seines Trinkkumpans mehrfach gegen ein Straßenschild. Als eine Streife eintraf, hatten die beiden Trinkbrüder ihre Auseinandersetzung ausgetragen. Die Aggressionen des 53-Jährigen richteten sich nun gegen die Polizisten. Er griff einen 42-jährigen Polizisten während der Anzeigenaufnahme an. Als Kollegen zur Hilfe eilten, biss er einer Beamtin in den Finger. Zu dritt überwältigten sie den Angreifer schließlich, wobei alle Polizisten Verletzungen erlitten. Eine 33 Jahre alte Polizistin musste nach dem Einsatz ärztlich behandelt werden. Sie ist derzeit nicht dienstfähig.
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