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Zuwachs an Asylsuchenden weiter vermindert


Im Jahr 2017 sind nur noch etwa 2.650 Menschen im Land Bremen angekommen

Die Zahl der Flüchtlinge und Asylbewerber, die im Jahr 2017 in Bremen Schutz gesucht haben, ist gegenüber den vergangenen zwei Jahren weiter zurückgegangen. Insgesamt hat das Land 1.565 Menschen über das Erstaufnahmesystem aufgenommen, und darüber hinaus 1.026 Familienangehörige und 47 unbegleitete Minderjährige. Zusammen sind das rund 2.650 Menschen. Diese Zahlen hat jetzt Anja Stahmann vorgelegt, Senatorin für Soziales, Jugend, Integration, Frauen und Sport.
Bezogen auf die 1.565 Personen, die im Jahr 2017 einen Asylantrag gestellt haben, sagte die Senatorin: "Das ist weniger als ein Sechstel des Zuzugs aus dem Jahr 2015, als wir 10.274 Menschen in Bremen aufgenommen haben – aber es ist immer noch sechsmal so viel wie vor den aktuellen Fluchtbewegungen, als im gesamten Jahr 2009 nur 248 Anträge gestellt worden sind." Dieser Rückgang um rund 85 Prozent dürfe aber "nicht darüber hinwegtäuschen, dass weltweit immer noch über 60 Millionen Menschen auf der Flucht sind", sagte die Senatorin weiter. "Die anhaltenden Kämpfe in Syrien, der Bürgerkrieg in Afghanistan, die Sklavenmärkte für Flüchtlinge in Libyen machen deutlich: Unsere humanitäre Verpflichtung, Menschen aufzunehmen, hat nichts an ihrer Dringlichkeit eingebüßt." Für das Jahr 2018 rechnet die Senatorin mit rund 3.000 Flüchtlingen und Asylsuchenden, etwa die Hälfte davon im Familiennachzug.
Mehr als jeder zweite Asylbegehrende im Jahr 2017 stammt aus den Ländern Syrien, Afghanistan und Iran. Dabei gibt es leichte Unterschiede zum Bund. Vor allem der Anteil an Syrern ist in Bremen deutlich überdurchschnittlich. Die Herkunftsländer gehen aus folgender Tabelle hervor:

Herkunftsland Prozentanteil Bremen Prozentanteil Bund
Syrien 35,72 21,90
Afghanistan 9,97 9,65
Iran 8,37 4,79
Russische Föderation 7,28 2,78
Irak 6,19 10,73
Türkei 4,15 4,81
Albanien 4,03 2,37
Ägypten 4,03 0,50
Somalia 3,13 4,25
Mazedonien 2,75 1,47
Serbien 2,49 1,24
Eritrea 2,49 6,66
Nigeria 1,21 5,52
Die Zahl der neu aufgenommenen unbegleiteten minderjährigen Ausländerinnen und Ausländer ist seit 2016 auf niedrigem Niveau stabil. Im Jahr 2017 hat das Land Bremen 47 unbegleitete Minderjährige dauerhaft aufgenommen, im Wesentlichen aus gesundheitlichen Gründen und Gründen der Kindeswohlsicherung. 40 weitere Jugendliche sind mit Verwandten zusammengeführt worden. Damit hat das Land seine Aufnahmeverpflichtung gegenüber dem Bund und den anderen Ländern erfüllt. Rechnerisch haben sich im vergangenen Jahr aber immer noch täglich zwei junge Menschen bei den Jugendbehörden in Bremen als schutzsuchend gemeldet, insgesamt 723.
Zum Vergleich: Im Jahr 2016 hat die Jugendhilfe in Bremen 45 Minderjährige aufgenommen, im Jahr 2015 über 2.000.
Grund für den Rückgang: Im November 2015 hatte eine bundesgesetzliche Änderung des Jugendhilferechts (Sozialgesetzbuch VIII) die gleichmäßige Verteilung Jugendlicher unter den Ländern geregelt – analog zum System für Erwachsene nach dem Königsteiner Schlüssel. Bis dahin war immer die Kommune zuständig, in der die Jugendlichen erstmals in Erscheinung getreten waren. Bis April 2017 wurde allerdings der hohe Zugang in Bremen aus den Vorjahren auf die bundesweite Verteilung angerechnet. Erst seit Mai greift auch für Bremen die Regelung analog zum Königsteiner Schlüssel. Danach hat Bremen im Jahr 2017 0,95 Prozent aller bundesdeutschen Asylbewerberinnen und -bewerber aufgenommen.
Die Hauptherkunftsländer Minderjähriger in der Bremischen Jugendhilfe sind derzeit Afghanistan (31 Prozent), Syrien (25 Prozent), Guinea (11 Prozent), Somalia und Gambia (je 10 Prozent). Jugendliche aus Algerien und Marokko machen zusammen knapp zwei Prozent aus. Rund sieben Prozent der Minderjährigen in der Bremischen Jugendhilfe sind Mädchen und junge Frauen.
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