Gestern Nachmittag brachten Betrüger eine
74 Jahre alte Rentnerin um ihr Erspartes. Die Männer gaben sich als
Mitarbeiter des Bundeskriminalamtes aus und brachten die Bremerin unter
einem Vorwand dazu, ihr Geld auszuhändigen. Die Polizei warnt vor
weiterem Auftreten.
Die 74-Jährige wurde von der Betrügerbande
durch viele Kontaktaufnahmen regelrecht unter Druck gesetzt und
verunsichert. Bereits vor einer Woche erhielt sie einen Anruf von einem
"Lotterie-Mitarbeiter". Er sagte ihr, dass es angeblich Ärger um ein
Gewinnspiel gäbe, an dem die Rentnerin teilgenommen hätte. Sie könnte
sich aber "freikaufen". Wenige Tage später rief ein Komplize an, gab
sich als BKA-Beamter aus und sagte der Bremerin, dass sie ihr Geld vom
Bankkonto abheben muss, da dieses dort nicht sicher sei. Nachdem die
Gutgläubige gestern der Aufforderung nachkam, rief ein Betrüger erneut
an. Nun wurde ihr mitgeteilt, dass das Geld bei ihr zu Hause auch nicht
mehr sicher sei und sie sollte es nun einem BKA-Kollegen übergeben.
Gegen 16 Uhr händigte die 74 Jahre alte Frau einem weiteren Akteur vor
einem Grundstück in der Passenstraße den Betrag aus. Ohne ein Wort zu
verlieren verschwand der Fremde mit der Beute. Er wurde wie folgt
beschrieben: Circa 30-40 Jahre alt, dunkle Haare, bekleidet mit blauer
Hose und Jacke. Zeugenhinweise nimmt der Kriminaldauerdienst der
Polizei Bremen unter (0421) 362-3888 entgegen.
Wichtiger Hinweis:
Die Polizei oder das BKA rufen Sie nie zu Hause an und fordern Sie auf,
Bargeld abzuheben. Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an.
Suchen Sie dazu die Telefonnummer selbst heraus und ziehen Sie Nachbarn
oder Verwandte hinzu. Trickbetrüger versuchen über die Eintragungen in
öffentlichen Telefonbüchern an ältere Menschen als vermeintlich leichte
Opfer zu gelangen. Wer sich in ein Telefonbuch eintragen lässt, muss
damit rechnen, dass diese Informationsquelle von Tätern genutzt wird.
Ãœber den alterstypischen Vornamen werden potentielle Opfer
herausgefiltert und angerufen. Zum eigenen Schutz raten wir Seniorinnen
und Senioren, den Eintrag abändern zu lassen (z. B. nur
Anfangsbuchstaben des Vornamens verwenden). Mehr Hilfe gibt es beim
Präventionszentrum der Polizei Bremen, Am Wall 195, oder unter
www.polizei.bremen.de.
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