Im Rahmen des ESF-geförderten Programms „Weiter mit Bildung und
Beratung“ berät die Beratungsstelle NQE („Vorbereitung auf die
Externenprüfung als Nachqualifizierung“) kostenfrei Beschäftigte und
Arbeitslose zum nachträglichen Erwerb eines Berufsabschlusses über die
Externenprüfung. Das Programm wird koordiniert von der Senatorin für
Wirtschaft, Arbeit und Europa.
„Wir haben einen hohen Fachkräftebedarf an Erzieherinnen und Erziehern.
Daher müssen wir Menschen, die Interesse an dem Beruf haben,
Möglichkeiten eröffnen, sich zu qualifizieren. Die Externenprüfung
eröffnet diese Möglichkeiten für Interessierte mit einer anderen
fachlichen Grundbildung, die sich beruflich verändern wollen“, sagt
Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa.
„Mein neuer Berufsabschluss ist Gold wert“, sagt Christiane
Padilha-Wolff über ihre erfolgreich bestandene Prüfung. „Lange habe ich
mit Kindern gearbeitet, aber nun bin ich eine ausgebildete Fachkraft.“
Erziehungsfachkräfte mit Abschluss sind auf dem Arbeitsmarkt sehr
gesucht und haben viele Beschäftigungsmöglichkeiten. Es reicht von der
Arbeit mit Kindern in einem Hort bis zur Heimleitung. Es ist viel mehr
als „Kinder zu beschäftigen“.
Padilha-Wolff hat den neuen Vorbereitungskurs auf die Externenprüfung
zur staatlich geprüften Erzieherin absolviert und die Abschlussprüfung
mit ‚sehr gut‘ bestanden. Der Kurs wurde von der Beratungsstelle NQE in
der Handwerkskammer Bremen gemeinsam mit dem Paritätischen Bildungswerk
Bremen entwickelt. Er umfasste 452 Stunden und lief erstmalig vom 1.
Juni 2018 bis zum 31. Mai 2019. Der Kurs konnte berufsbegleitend besucht
werden. Sie war eine von zwölf erfolgreichen Kursteilnehmenden und
freut sich über diese spannende Lernzeit: „Es war inhaltlich alles sehr
interessant und vielfältig. Ich hatte die Chance dadurch viel zu lernen
und vor allem an Professionalität zu gewinnen.“
Vorher arbeitete Padilha-Wolff in einem Büro. In der Elternzeit hatte
sich durch die eigenen Kinder ihr Berufsinteresse in Richtung Arbeit mit
Kindern verlagert: „Wie vermittelt man Kindern Werte? Wie lernen sie?
Wie kann ich sie am besten begleiten? Das waren einige der Fragen, die
mich zum Nachdenken und zum Nachforschen brachten und die mich
letztendlich zu diesem Beruf geführt haben.“
Der Kurs sei schon eine Herausforderung für sie und ihre Familie
gewesen. Aber alle, inklusive ihre beiden Kinder, hätten sie sehr
unterstützt. „Es ist ein Familienprojekt gewesen“, betont sie. Immerhin
galt es nach nur einem Jahr mit Lernen und Arbeiten in Teilzeit zwölf
Prüfungen zu bestehen. „Der Prüfungsteil Englisch klappte sehr gut, aber
das Fach Sozialpädagogik fiel mir schwer wegen der Menge an Stoff.“
Wie geht es nun weiter? Christiane Padilha-Wolff wird gleich nach der
Prüfung mit dem Anerkennungsjahr bei einem anderen Träger beginnen, um
ein neues Aufgabenfeld kennenzulernen. Nach diesem Jahr ist sie dann
„staatlich anerkannte Erzieherin“.
Lohnt sich der Weg über die Externenprüfung? „Unbedingt!“, meint
Padilha-Wolff, „auch wenn man die Menge des Lernstoffs nicht
unterschätzen darf. Aber es geht doch schneller als über eine
dreijährige Ausbildung. Man soll aber nicht die Anforderungen an die
Kompetenzen und Kenntnisse eines Erziehers unterschätzen.“
Interessenten, die über mehrere Jahre einschlägige Berufserfahrung
verfügen und Erzieherin odere Erzieher werden wollen, können den
Vorbereitungskurs auf die Externenprüfung besuchen, der jährlich
angeboten wird.
Der nächste Kurs startet am 27. August 2020 beim Paritätischen Bildungswerk Bremen.
Mehr Informationen erhalten Sie von der Beratungsstelle NQE und im Internet unter: www.nqe-bremen.de/index.php/infoangebot.
„Vorbereitung auf die Externenprüfung als Nachqualifizierung“ (NQE) c/o
Handwerkskammer Bremen, Ansgaritorstr. 24, 28195 Bremen, Tel.:
0421/30500400, -401; info@nqe-bremen.de; www.nqe-bremen.de
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