„Ein
hervorragend vernetzter Stadtteil mit tollen, beispielhaften Projekten,
die auch bundesweit Beachtung finden“, so lautet das Fazit von
Bürgermeisterin Linnert am Ende ihres Stadtteilbesuchs in Osterholz. Zu
Beginn steht ein Gespräch mit Ortsamtsleiter Ulrich Schlüter und
Mitgliedern des Koordinierungsausschusses des Beirats im Ortsamt auf dem
Programm. Alle freuen sich auf die anstehende Neu-Eröffnung der Kita
Schwedenhaus in direkter Nachbarschaft des Ortsamtes. Ulrich Schlüter:
„Die wird wunderschön.“ Er verweist auf viele positive Bau- und
Sanierungsprojekte im Schul- und Kitabereich der letzten Jahre in
Osterholz: „Es ist einiges passiert, viele Millionen wurden erfolgreich
investiert.“ Der Ortsamtsleiter erwähnt aber auch auf weiteren
Sanierungsbedarf, als Beispiel nennt er das Jugendhaus Tenever, wo
dringend etwas passieren müsse. Bürgermeisterin Karoline Linnert
verweist auf die begrenzten Mittel: „Wir müssen Prioritäten setzen. Im
letzten Jahr war es der Ausbau der Krippen- und Kita-Angebote. Der geht
noch weiter und jetzt müssen schnell zusätzliche Klassen bereitgestellt
werden. Ein Kraftakt für alle Beteiligten.“ Fest eingeplant im
Gebäudesanierungsprogramm ist die umfangreiche Sanierung der Sporthalle
Düsseldorfer Straße für 1,75 Millionen Euro - Anfang 2019 soll es
losgehen. Linnert fügt hinzu: „Ab 2020 hat Bremen mehr finanziellen
Spielraum. Ich setze mich dafür ein, dass die Mittel für die
Gebäudesanierung deutlich aufgestockt werden.“
Der
Deutsche Kita-Preis 2018 – eine bundesweite Auszeichnung für die
NetzwerkerInnen in Blockdiek. Bürgermeisterin Karoline Linnert (links)
informierte sich vor Ort im QBZ über die engagierte Arbeit bei den
Beteiligten Marek Kepinski (2. von links), Dorothea Ilsen (3. von
links), Stefan Kunold (rechts) und Sabine Hoborn (2. von rechts).
Ortsamtsleiter Ulrich Schlüter (3. von rechts) und Beirat Ralf Dillmann
(4. von rechts) nahmen am Gespräch teil.
Die Plastik für die Auszeichnung „Deutscher Kita-Preis 2018“ prangt unübersehbar mitten auf dem Tisch im Quartiersbildungszentrum (QBZ), wo sich die preisgekrönten NetzwerkerInnen mit der Bürgermeisterin treffen. Quartiersmanager Stefan Kunold ist froh, die achtseitige Bewerbung abgeschickt zu haben. „Es gab bundesweit 170 Bewerbungen. Wir sind alle stolz auf die Auszeichnung. Sie hat uns vor Augen geführt, dass wir hier etwas Besonderes hinbekommen. Die Anerkennung tut gut.“ Sabine Hoborn, Leiterin des Kinder- und Familienzentrums Mülheimer Straße, fügt hinzu: „Durch die Bewerbung haben wir unsere Rollen noch mal genau herausgearbeitet. Wir überlegen und planen gemeinsam, was wir zum Beispiel die Sprachbildung in der Familie fördern können. Es geht nicht um Einzelaktionen, wir agieren zusammen, als ein gleichberechtigtes Netzwerk.“ Kommentar von Dorothea Ilsen, Leiterin der Ganztagsschule Düsseldorfer Straße: „Alle haben viel zu tun, aber die Arbeit im Netzwerk lohnt sich und macht Spaß. Wir haben einen gemeinsamen Geist und zusammen eine gemeinsame Haltung und Wissen erarbeitet. Alle freuen sich auf den alljährlichen Fachtag mit externen Experten. Der ist offen für alle Beteiligten, egal aus welcher Einrichtung.“ Karoline Linnert gratuliert den Beteiligten zur Auszeichnung: „Herzlichen Glückwunsch zu der Auszeichnung. Ein Netzwerk wie Ihres muss sich aus dem Stadtteil heraus entwickeln. Es kann nicht von oben verordnet werden. Hier sind die richtigen Aktiven zusammengekommen. Alle ziehen an einem Strang. Mit viel Engagement für die Kinder und Jugendlichen wird Beispielhaftes erreicht!“
Ein zentrales Thema im Bildungsnetzwerk Blockdiek ist gesunde Ernährung und Bewegung. Marek Kepinski, Leiter des Jugendtreffs Blockdiek, fasst den Wunsch aller zusammen: „Wir brauchen ein Bewegungszentrum. Ideen für die Nutzung haben wir reichlich.“
Ellen Gutschmidt (links) zeigt Karoline Linnert Beispiele für selbstgebastelte Musikinstrumente
Es riecht noch neu, in den Räumen des „Orange House“, der letzten Station des Stadtteilbesuchs. Bodentiefe Fenster geben den Blick frei auf die gegenüberliegenden Pferdewiesen. Das Therapie- und Kreativzentrum für traumatisierte und sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche „ist ein großer Gewinn für den Stadtteil“, betont Ortsamtsleiter Ulrich Schlüter. Das „Orange House Bremen“ wird von der Diakonischen Jugendhilfe Bremen betrieben. Es ist eine Spende der Hoffmann Group Foundation, die auch einen Großteil des laufenden Betriebs der Einrichtung finanziert. Kinder sollen sich sicher und geborgen fühlen, erläutert die Leiterin Ellen Gutschmidt. „Wir wollen das Selbstbewusstsein stärken.“ Dabei setzt die Einrichtung auch auf „tierische Kollegen“ – eine Mädchengruppe lernt mit einem Golden Retriever Selbstvertrauen aufzubauen. „Ist das Kind sicher, fühlt sich auch der Hund sicher.“
Herzstück des „Orange House“ ist die gut hundert Quadratmeter große, kindgerecht ausgestattete Werkstatt. Dort werden im Sommerferienprogramm Musikinstrumente gebastelt. Neben den kreativen und therapeutischen Einzel- und Gruppenangeboten ist ein fester Bestandteil der Arbeit im „Orange House“ die Kooperation mit Schulklassen. Ellen Gutschmidt erklärt: „In Projektwochen entstehen Holz- und Tonarbeiten, die am Ende den Eltern und Großeltern im Rahmen einer Finissage präsentiert werden.“
Beeindruckt stellt Karoline Linnert fest: „Das ‚Orange House‘ ist eine Attraktion – auch für das neue benachbarte Wohngebiet. Die Firmenspende sorgt für eine hohe Qualität und schmückt völlig zu Recht den Ruf der Hoffmann Group Foundation.“
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