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Mehrere Männer verüben Lynchjustiz an vermeintlichen Pädophilen

Gestern Mittag glaubten mehrere Männer in Bremen-Lesum das Recht in die eigene Hand nehmen zu müssen. Nach einem Fernsehbeitrag um die Mittagszeit, suchten sie einen Mann in dessen Wohnung auf und schlugen ihn derart zusammen, dass er zunächst lebensgefährlich verletzt wurde.
Der Sender hatte in einem Beitrag geschildert, wie Reporter über das Internet Kontakt zu vermeintlich Pädophilen suchten. Der Film zeigte in der Folge einen Mann, dessen Verhalten durch die Reporter als verdächtig beschrieben und dabei gefilmt wurde. Nach der Ausstrahlung wurde der gefilmte Mann angeblich von Personen aus Bremen-Nord wiedererkannt. Diese meinten im Beitrag die Anschrift des dargestellten Mannes identifiziert zu haben und suchten diese auf. Im weiteren Verlauf drangen unbekannte Täter in eine Wohnung des Mehrparteienhauses ein und schlugen einen 50-jährigen Hausbewohner so zusammen, dass er lebensgefährlich verletzt wurde. Mittlerweile schwebt das Opfer glücklicherweise nicht mehr in Lebensgefahr. Die Ermittlungen wegen eines versuchten Tötungsdeliktes wurden eingeleitet. Nach derzeitigen Erkenntnissen geht die Polizei Bremen nicht davon aus, dass in dem betroffenen Wohnhaus Menschen mit pädophiler Neigung wohnen.
Die Polizei Bremen weist ausdrücklich darauf hin, dass niemand das Recht hat, die Justiz in die eigene Hand zu nehmen. Keine Form und kein Anlass zur Selbstjustiz sind tolerierbar. Es ist die Aufgabe der Staatsanwaltschaft und der Polizei Straftaten zu verfolgen.
In diesem Zusammenhang ruft die Kriminalpolizei mögliche Zeugen des Vorfalls vom Dienstagmittag auf, sich zu melden. Bitte rufen Sie beim Kriminaldauerdienst unter 0421 362-3888 an.

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