Das Land Bremen hat im Jahr 2015 mehr als 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner durch Zuwanderungen gewonnen. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Landesamtes Bremen sind 41.921 Personen zugezogen und damit 5.169 (+14,1 Prozent) mehr als im Jahr 2014. Fortgezogen sind 31.456 Personen, das sind 226 bzw. 0,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Saldo ergibt sich somit ein Wanderungsüberschuss von 10.465 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr (+5.070) hat sich der Bevölkerungsgewinn aus den Wanderungen mehr als verdoppelt.
Zurückzuführen ist diese Entwicklung auf den Anstieg der Zuzüge aus dem Ausland. Deren Anzahl hat sich gegenüber dem Vorjahr um 6.709 (+45,2 Prozent) auf 21.539 erhöht. Gleichzeitig waren die Fortzüge über die Auslandsgrenzen nur um 42 auf 7.892 gestiegen. Der daraus berechnete Wanderungsgewinn von 13.647 Personen ist fast doppelt so hoch wie im Vorjahr (2014: 6.980).
Der Anstieg der Zuzüge aus dem Ausland ist geprägt durch die Schutzsuchenden, die 2015 nach Deutschland gekommen sind. Zwar haben die EU-Staaten nach wie vor einen großen Anteil an den Zuzügen aus dem Ausland (44,6 Prozent), dieser lag 2014 jedoch noch bei 56,4 Prozent. Bulgarien (2.415), Polen (1.966), Griechenland (1.173), Rumänien (835) und Spanien (677) sind die EU-Länder mit den meisten Zuzügen nach Bremen. Aus anderen europäischen Staaten waren 2.716 Personen zugewandert, darunter 533 aus der Türkei. Die deutlichste Veränderung zeigt sich bei den Zuzügen aus Asien, diese haben sich mehr als verdoppelt: von 2.563 im Jahr 2014 auf 5.952. Allein 3.706 dieser Zugezogenen kamen aus Syrien. Sie stellten 2015 die mit Abstand stärkste Gruppe der Zuwanderer im Land Bremen. Aus afrikanischen Ländern kamen 1.216 Menschen nach Bremen, aus amerikanischen 681.
In Aufrechnung mit den Fortzügen in die jeweiligen Gebiete ergab sich "unter dem Strich" für das Land Bremen ein Zugewinn von 4.957 Einwohnern aus EU-Staaten, darunter 1.586 aus Bulgarien, 858 aus Polen, 928 aus Griechenland, 491 aus Rumänien und 322 aus Spanien. Der Wanderungssaldo mit den anderen europäischen Staaten betrug 1.530 Personen, mit Asien 4.951, mit Afrika 937 und mit Amerika 51.
Der innerdeutsche Wanderungsaustausch brachte für das Land Bremen wieder ein negatives Ergebnis. Die Zahl der Zuzüge ist um 1.540 Personen auf 20.382 zurückgegangen. Zwar sind auch weniger Menschen in andere Bundesländer abgewandert (23.564), dennoch ergibt sich daraus ein negativer innerdeutscher Wanderungssaldo von -3.182 Personen (2014: -1.910).
Vor allem gegenüber Niedersachsen (-2.381) und den anderen Stadtstaaten (Berlin: -214, Hamburg: -434) hat das Land Bremen Einwohner verloren. Eine positive Wanderungsbilanz bestand 2015 mit Hessen (86), Mecklenburg-Vorpommern (52), Sachsen-Anhalt (41), Schleswig-Holstein (31) und Saarland (8).
Einen höheren Bevölkerungsgewinn aus Zuwanderung gab es im Land Bremen in den vergangen 40 Jahren nur 1989 (+13.642). Damals prägten die innerdeutschen Zuzüge, insbesondere aus dem Gebiet der DDR und die Zuzüge von Aussiedlern aus anderen Ostblockstaaten das Wanderungsgeschehen.
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