Senatorin mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern des IN-Touch-Programms und Vertreterinnen und Vertretern der Hochschulen
"Wir wollen Türen öffnen und qualifizierten geflüchteten Menschen helfen, den Weg in ein Studium oder eine wissenschaftliche Weiterqualifikation besser und schneller zu finden", sagte Wissenschaftssenatorin Prof. Dr. Eva Quante-Brandt heute (06.07.2016) bei der offiziellen Eröffnung. "Viele kompetente junge Menschen, die aus ihrem Heimatland flüchten mussten, möchten studieren, ihr Studium fortsetzen oder sich wissenschaftlich weiterqualifizieren, können aber fluchtbedingt zum Teil nicht die notwendigen Nachweise vorlegen. Oft fehlen Sprachkenntnisse oder sie brauchen fachlichen Input, weil die ausländische Hochschulzugangsberechtigung nicht direkt den Weg ins Studium in Deutschland ermöglicht. Ihnen wollen wir eine Perspektive in Deutschland ermöglichen und gleichzeitig hochqualifizierte Fachkräfte gewinnen. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Integration dieser Menschen und für die Zukunft unseres Landes."
Die Unterstützung erfolgt in Form von Beratung, aber auch die Vermittlung in dafür vorgesehene Verfahren, zum Beispiel bei der Bewertung der ausländischen Zeugnisse oder für die Teilnahme an Sprachtests oder Tests zur Studierfähigkeit. Das Hochschulbüro ist damit Anlaufstelle für alle Fragen rund um die Integration von geflüchteten Menschen in das Hochschulsystem.
Insgesamt 150 geflüchtete Menschen sollen systematisch in Sprachkursen und studienvorbereitenden Maßnahmen der Hochschulen fit fürs Studium oder die Weiterqualifikation gemacht werden. 60 Studierende haben im Sommersemester schon in spezifischen Sprachkursen angefangen. Zum Wintersemester werden noch einmal 90 Plätze in Sprachkursen und/oder im Vorbereitungsstudium zur Vorbereitung auf die Hochschulzugangsprüfung vergeben.
Die Hochschulen werden frühestens ab dem Sommersemester 2017 Hochschulzugangsprüfungen für diejenigen abnehmen, die noch nicht über eine ausreichende Hochschulzugangsberechtigung aus ihrem Heimatland verfügen. Den Weg dafür hatte die Bremische Bürgerschaft mit einer Änderung des Bremischen Hochschulgesetzes im März 2016 freigemacht. Bundesweit einmalig ist, dass die bremischen Hochschulen gemeinsam die Hochschulzugangsprüfung abnehmen und deren erfolgreiches Bestehen auch zum Studium an allen Hochschulen berechtigt.
v.l. Andrea Thode, Jens Kemper (beide vom
Hochschulbüro HERE), Kristin Günther, Hochschule Bremerhaven; Karin
Luckey, Hochschule Bremen; Thomas Hoffmeister, Universität Bremen;
Senatorin Eva Quante-Brandt; Herbert Grüner, HfK
Prof. Dr. Karin Luckey, Rektorin der Hochschule Bremen: "Internationalität und Weltoffenheit sind Markenzeichen der Hochschule Bremen. Mit der Beratung und Vorbereitung von Geflüchteten auf ein Studium wird der interkulturelle Campus der Hochschule Bremen bereichert und Bildungschancen für die Geflüchteten eröffnet."
Prof. Dr. Herbert Grüner, Rektor der Hochschule für Künste: "Wir freuen uns sehr, dass die Senatorische Behörde gemeinsam mit den vier staatlichen Hochschulen in Bremen die Integration von geflüchteten Menschen unterstützt. Das neue Büro HERE gibt uns die Möglichkeit, diese Menschen zentral und noch gezielter, je nach ihren Fähigkeiten und Interessen, zu beraten und somit ihren weiteren Bildungsweg zu unterstützen. Dies sehe ich als Aufgabe der Hochschulen – für die Hochschule für Künste ist diese insbesondere, qualifizierte angehende Künstlerinnen und Künstler sowie Musikerinnen und Musiker zu identifizieren."
Kristin Günther, Leiterin des International Office der Hochschule Bremerhaven: "Wir freuen uns, am Gemeinschaftsprojekt der Bremer Hochschulen beteiligt zu sein und mit der HERE-Geschäftsstelle, einen zentralen Koordinierungspunkt zu haben, an den wir unsere studieninteressierten Flüchtlinge aus Bremerhaven weitervermitteln können. Uns als Hochschule ist die Integration von Geflüchteten sehr wichtig und wir unternehmen alle Anstrengungen, diese sozial bestmöglich zu integrieren."
IN-Touch – Bremer Gasthörer-Programm mit Vorbildcharakter:
Unabhängig von der Möglichkeit, ein reguläres Studium aufzunehmen, besteht schon seit zwei Jahren das Programm IN-Touch. Mit Beginn des Sommersemesters 2014 wurde das Programm IN-Touch als bis dahin bundesweit einziges seiner Art ins Leben gerufen. Unabhängig vom Aufenthaltsstatus ermöglicht das Programm geflüchteten Menschen mit akademischem Hintergrund, an regulären Hochschulveranstaltungen sowie an studentischen Arbeitsgruppen teilzunehmen. Die Teilnehmenden können Bibliotheken und Computer der Hochschulen nutzen und Zertifikate erwerben. Voraussetzung für die Teilnahme sind der Besuch einer Hochschule im Heimatland und gute Deutsch- oder Englischkenntnisse. Mit dem Pilotprojekt IN-Touch, an dem mittlerweile alle vier staatlichen bremischen Hochschulen beteiligt sind, hat die Universität Bremen Geschichte geschrieben. Es wurde bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt gestartet und ist mittlerweile zu einer Marke in Bremen und weit darüber hinaus geworden. Das Projekt fand national und international große Beachtung. Beispielsweise hat die EU-Kommission das Projekt als Good Practice Beispiel auf ihren Webseiten gelistet. In der Begründung wird dem Bremer Projekt "Vorbildcharakter für andere Institutionen" beigemessen. Als Leuchtturmbeispiel solle es europaweit bekannt gemacht werden. Darüber hinaus nahm sich die österreichische Universitätenkonferenz das Projekt IN-Touch zum Vorbild und richtete es 2015 unter dem Namen MORE für dortige Hochschulen ein
Mehr Informationen
Das Hochschulbüro HERE ist geöffnet: Montags 10-12 Uhr und mittwochs 13-15 Uhr. In dieser Zeit können Interessierte einen Termin für ein Beratungsgespräch ausmachen.
Die Mitarbeiter sind unter folgenden Telefonnummern zu erreichen: 0421/ 218 - 69677 und - 69679. Weitere Infos unter www.herebremen.de
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