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Urkundenfälschung im großen Stil

Am Dienstag, 11.10.2016, wurden unter der Federführung der Staatsanwaltschaft Oldenburg zeitgleich 29 Durchsuchungen in den Bundesländern Niedersachsen, Bremen, Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern durchgeführt. Dabei wurde umfangreiches Beweismaterial sichergestellt. Zudem wurden die drei mutmaßlichen Haupttäter einer international agierenden Fälscherbande u.a. durch Spezialeinheiten vorläufig festgenommen. Sie stehen im Verdacht sich der gewerbs- und bandenmäßigen Urkundenfälschung strafbar gemacht zu haben.
Wie die mehrmonatigen Ermittlungen durch die Zentrale Kriminalinspektion Oldenburg in Zusammenarbeit mit der Polizeiinspektion Oldenburg ergaben, ließen die 24- bis 46jährigen Tatverdächtigen unterschiedliche gefälschte Dokumente für deutsche Käufer herstellen. Dabei handelte es sich um litauische ID-Cards, EU-Führerscheine und Reisepässe. Die osteuropäischen und deutschen Tatverdächtigen ließen diese in Litauen fertigen und führten sie nach Deutschland ein. Mittels dieser gefälschten Identitätsnachweise wurden in vielen Fällen zuerst Gewerbe bzw. Wohnsitze angemeldet und anschließend Konten eröffnet. In den Identitätsdokumenten wurden Fotos mutmaßlicher Bandenmitglieder verwendet. Hinter den verwendeten Adressen der Dokumente standen lediglich sogenannte Briefkastenfirmen*.
Durch anschließend in Deutschland gefälschte Lohnabrechnungen und Kontoauszüge zu den Identitäten wurde der Eindruck von Zahlungsfähigkeit erzeugt. Die Tatverdächtigen konnten hierdurch Kredite, Leasingverträge und Anmietungen für hochwertige Fahrzeuge und Baufahrzeuge abschließen, die nicht bedient wurden.
Mittels gefälschter Kaufverträge wurde Eigentum an den geleasten Fahrzeugen vorgetäuscht, um diese ins Ausland zu verbringen. Bei den Durchsuchungsmaßnahmen konnte in Schwerin ein Lkw mit vier hochwertigen Gabelstaplern sichergestellt werden. Diese wurden zuvor mittels falscher Papiere angemietet und sollten zeitnah an einen Käufer in Russland veräußert werden. Drei weitere hochwertige Pkw konnten in Oldenburg sichergestellt werden.
Es wurde auch umfangreiches Beweismaterial sichergestellt, darunter diverse Totalfälschungen ausländischer Ausweispapiere und Führerscheine sowie umfangreiche Kommunikationstechnik (Handys, Laptops, Computer u.a.).
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Oldenburg wurden zunächst durch das Amtsgericht Oldenburg gegen drei Tatverdächtige Untersuchungshaftbefehle erlassen. Zwei Personen wurden nach Prüfung durch das Gericht in Haft genommen.
Die Schadenssumme lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht beziffern. Die Auswertung des Beweismaterials dauert an.
*Rechtlich existentes Unternehmen ohne tatsächlichen Geschäftsbetrieb
.
Sofort.Credit
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