Das hat der Bremer Senat in seiner heutigen Sitzung (18. Oktober 2016) beschlossen und stellt dafür 14 Millionen Euro in 2018 und 2019 bereit. Die zurzeit am Klinikum Links der Weser beheimatete Neonatologie wird so mit der Geburtshilfe für Risikoschwangere, der Kinderchirurgie sowie der Kinderheilkunde und der pädiatrischen Intensivmedizin an einem Standort konzentriert. Diese Zusammenführung habe etliche Vorteile und sei medizinisch sinnvoll, betonte Gesundheitssenatorin Prof. Dr. Eva Quante-Brandt: "Medizin aus einer Hand, das ist unser Ziel. Mit der Aufstockung schaffen wir eine ganzheitliche Versorgung von werdenden Müttern und Frühgeborenen an einem Standort. Damit entsteht ein hochspezialisiertes perinatales Oberzentrum am Klinikum Bremen Mitte. Das ist gut für Bremen und die Region. Die Konzentration bietet für Ärzte und Pflegekräfte einen attraktiven Arbeitsplatz mit guten Qualifizierungsmöglichkeiten."
Finanzsenatorin Karoline Linnert sagte: "Die heutige Entscheidung ist ein wichtiger Beitrag zur Daseinsvorsorge. Der Neubau gewährleistet eine optimale Versorgung von Risikoschwangerschaften und –geburten entsprechend dem modernsten medizinischen Standard. Die Investition zahlt sich doppelt aus: Sie verbessert die Versorgung von Müttern und Neugeborenen und stärkt den Gesundheitsstandort. Es ist wichtig, jetzt die Entscheidung zu fällen. Eine spätere Aufstockung des TEN bei laufendem Betrieb wäre teurer, kompliziert und unter anderem mit der Auslagerung von Stationen verbunden."
Die Vorteile:
Ganzheitliche Versorgung: Alle werdenden Eltern und ihre Kinder profitieren von dieser medizinisch optimalen ganzheitlichen Lösung.
Infrastruktur: Die Versorgung der Kinder und Frauen ist einfacher, es muss weniger Transporte geben.
Oberzentrum: Das neue Klinikum Bremen Mitte wir als perinatales Oberzentrum auf einem modernen und sehr hohen medizinischen Standard etabliert.
Medizin aus einer Hand: Die Geburtshilfe für Risikoschwangere und Neonatologie, die Kinderchirurgie sowie die Pädiatrie und pädiatrische Intensivmedizin werden an einem Standort konzentriert.
Ausbildung: Die Konzentration führt zu einer effektiveren Ausbildungssituation für Kinderärzte und Pflegekräfte.
Attraktiv für Fachkräfte: Die Einrichtung wird aufgrund des medizinischen Spektrums für Fachärzte und Pflegefachkräfte attraktiver. In den hochspezialisierten Arbeitsprozessen entstehen Synergien.
Mehr Versorgung: Es stehen drei zusätzliche Kreißsäle zur Verfügung, mehr intensivmedizinische Plätze für Frühgeborene und Eltern-Kind-Zimmer. Die bestehenden Geburtshilfen werden entlastet und Engpässe können reduziert werden. Gleichzeitig werden durch die Verlagerung der Neonatologie Kapazitäten der Geburtshilfen im Klinikum Links der Weser und im Klinikum Bremen-Nord für Geburten verfügbar und die Wahlmöglichkeiten für schwangere Frauen erweitert.
Enge Kooperation: Die Kliniken Links der Weser und Bremen-Nord stehen weiterhin als große Geburtskliniken mit Level 3-Neonaten-Versorgung zur Verfügung. Durch eine enge Kooperation mit dem Klinikum Bremen-Mitte wird die Versorgung von Risikoschwangeren und Frühgeborenen im Klinikverbund ermöglicht. Nach abgeschlossener intensivmedizinischer Versorgung kann die weitere Nachsorge sowohl im KBM als auch durch Verlegung in geburtshilfliche Kliniken in der Nähe der elterlichen Wohnorte, wie z.B. dem KBN und dem KLdW, erfolgen.
Umsetzung des Baus: Die Teilinbetriebnahme des TEN soll durch die Maßnahme nicht verzögert werden. Der Zeitplan sieht vor, dass der Einzug der Kinderklinik ins ELKI im vierten Quartal 2018 erfolgt. Sowohl die Neonatologie Level 1 und 2 im ELKI als auch die neue Geburtshilfe im TEN am KBM können voraussichtlich im zweiten Quartal 2019 den Betrieb aufnehmen.
Finanzierung: Die Kostenschätzung des Baus (ohne Medizintechnik) beläuft sich auf ca. 23 Millionen Euro. Die GeNo übernimmt drei Millionen Euro, weitere ca. sechs Millionen Euro werden aus Mitteln des Strukturfonds nach dem Bundesgesetz zur Reform der Strukturen der Krankenhausversorgung finanziert. Es verbleibt ein Betrag von rund 14 Millionen Euro, den die GeNo – vor dem Hintergrund der finanziellen Belastungen durch den TEN – in den nächsten Jahren weder aus Eigenmitteln noch aus Krediten finanzieren kann. Deshalb ist vorgesehen, dass die Stadtgemeinde Bremen der GeNo diese Kosten aus Haushaltsmitteln der Jahre 2018/2019 finanziert. .
Sofort.Credit
Kommentar veröffentlichen