Der Weihnachtsmarkt und Schlachte-Zauber gehören für Touristen zu den wichtigsten Veranstaltungen im Bremer Kalender. Aber auch unter den Bremern und im Umland zählen die beiden Märkte zu den Höhepunkten des Jahres. Doch wie viele Menschen kommen denn nun eigentlich deswegen in die Innenstadt? Wo kommen sie her? Wie lange bleiben sie? Und was mögen Sie besonders?
Die letzte Besucherzählung fand 2001 statt, als es noch keinen Schlachte-Zauber gab und die Touristenzahlen deutlich geringer als heute waren. Damals zählte man noch 1,5 Millionen Besuche auf dem Weihnachtsmarkt. Diese Zahl hat sich in den letzten 15 Jahren deutlich verändert. Aber um wie viel? Die Handelskammer Bremen, die Bremer Touristik-Zentrale, die WFB Wirtschaftsförderung Bremen, der Großmarkt Bremen und die AG Bremer Märkte haben deshalb gemeinsam eine Erhebung initiiert. Der Auftrag für die Studie wurde an den Geographieprofessor Dr. Ivo Mossig und sein Team von der Universität Bremen vergeben. Auf einer Pressekonferenz am Freitag (11. November 2016) wurden die Ergebnisse vorgestellt.
Gehört zu den Höhepunkten des Jahres: der Bremer Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz
Damit gehört Bremen zu den Ausrichtern der bundesweit größten Weihnachtsmärkte. Köln verzeichnet rund fünf Millionen Besuche, Stuttgart etwa vier Millionen und Frankfurt drei Millionen. Auch www.hamburg.de gibt für seinen Weihnachtsmarkt am Rathausmarkt "nur" knapp drei Millionen Besuche an.
"Wir freuen uns sehr, dass wir mit dieser wissenschaftlichen Studie nun endlich den Beleg für die hohe touristische Relevanz von Weihnachtsmarkt und Schlachte-Zauber erhalten haben", sagte Peter Siemering, Geschäftsführer der Bremer Touristik-Zentrale (BTZ). "Schon seit vielen Jahren werben wir weltweit mit diesen beiden Märkten und erfahren viel positive Resonanz von Gästen und Reiseveranstaltern."
Parallel zu der Besucherzählung befragte das Team von Professor Mossig zwischen dem 23. November und 17. Dezember 2015 über 1.000 Gäste der beiden Märkte zu den Hintergründen ihres Besuches.
Etwa die Hälfte der gezählten Besuche kam aus der Stadt Bremen, 27 Prozent kamen aus dem Speckgürtel und der Region, und etwa jeder fünfte reiste von weiter her an. Einer von zehn Besuchern verband den Besuch auf dem Weihnachtsmarkt mit einer Übernachtung in der Stadt.
Etwa ein Viertel aller Besucher kam mit dem eigenen PKW. Fast vierzig Prozent vertrauten jedoch auf den öffentlichen Nahverkehr. Die Anreise mit dem Reisebus war mit 1,5 Prozent augenscheinlich gering. Rechnet man dies jedoch auf die hohe Zahl der gesamten Besuche an, macht das etwa 30 gefüllte Reisebusse pro Tag aus. An den Wochenenden können bis zu hundert Bussen gezählt werden.
Erfreulich für die Einzelhändler ist die Tatsache, dass jeder fünfte Besucher seinen Marktbummel mit einem Einkauf in der Innenstadt verband. Etwa die Hälfte der Gäste kam jedoch ausschließlich, um das Marktgeschehen zu genießen und an den Ständen zu essen und zu trinken.
Die Gesamtbewertung aller Befragten fiel außerordentlich gut aus. So vergaben 33 Prozent für Weihnachtsmarkt und Schlachte-Zauber die Schulnote "sehr gut", 57 Prozent bewerteten sie mit "gut". Besonders positiv wurden die schöne Atmosphäre vor dem UNESCO Welterbe und das mittelalterliche Ambiente an der Weser bewertet. Jeder dritte Besucher empfand jedoch die Enge durch zu große Menschenmassen als störend.
Dr. Frank Thoss von der Handelskammer Bremen dankte allen Beteiligten für ihr Engagement: "Wir freuen, dass die Studie im letzten Jahr endlich durchgeführt werden konnte. Ohne die finanzielle Beteiligung von BTZ, WFB, Großmarkt und den Schaustellerverbänden hätte die Aktion nicht stattfinden können."
Auch die Schausteller stimmen in die Freude ein: "Die Studie untermauert, was wir schon lange vermutet haben", sagt Wolfgang Ahrens, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Bremer Märkte. "Der Bremer Weihnachtsmarkt ist eine hochattraktive Veranstaltung, die Gäste aus aller Welt anlockt."
.
Sofort.Credit
Kommentar veröffentlichen