Das Statistische Landesamt Bremen teilt mit: Nachdem die Zahl der im Land Bremen durchgeführten Schwangerschaftsabbrüche in den letzten Jahren rückläufig war, ist sie 2015 wieder angestiegen. Es wurden 2.528 Eingriffe durchgeführt, 169 bzw. 7,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Vergleich mit 1990 (4.951) hat sich die Zahl der gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche im Land Bremen (Eingriffsland) halbiert und auch gegenüber dem Jahr 2000 (3.063) um rund 500 Fälle verringert.
Von den 2.528 schwangeren Frauen, die 2015 im Land Bremen einen Schwangerschaftsabbruch durchführen ließen, hatten 1.511 ihren Wohnsitz im Land Bremen und 991 in Niedersachsen. Der Anteil der niedersächsischen Frauen im Eingriffsland Bremen liegt seit Jahren bei rund 40 Prozent.
70 Schwangere waren minderjährig, darunter 5 unter 15 Jahren. In der Altersgruppe 18 bis unter 25 Jahre gab es 721 Frauen, 25-30 Jahre 674, 30-35 Jahre 478, 35-40 Jahre 383, 40-45 Jahre 183 und 19 Frauen waren 45 Jahre oder älter. Knapp zwei Drittel der Frauen waren ledig (1.618) und knapp ein Drittel verheiratet (814).
991 Frauen hatten noch nie ein Kind lebend geboren und ebenso viele mussten in ihrem Haushalt keine minderjährigen Kinder versorgen. Bei 613 Frauen lebte ein Kind unter 18 Jahren im Haushalt, bei 594 waren es zwei Kinder, 202 hatten drei Kinder und 128 Frauen betreuten vier und mehr Kinder in ihrem Haushalt.
Bei 2.452 Schwangeren erfolgte der Abbruch nach der sogenannten Beratungsregelung, d. h. die Frauen suchten eine anerkannte Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle auf und konnten mindestens drei Tage nach dem Beratungsgespräch den Abbruch vornehmen lassen. In 76 Fällen lag als Begründung für den Schwangerschaftsabbruch eine medizinische Indikation vor.
Die häufigste Methode zur Unterbrechung einer Schwangerschaft ist die Vakuumaspiration (Absaugmethode); sie wurde 2015 bei 2.251 Frauen angewandt. In 157 Fällen erfolgte der Schwangerschaftsabbruch medikamentös und in 107 durch eine Curettage (Ausschabung der Gebärmutter). Bei 13 Frauen wurden Feten im Mutterleib abgetötet (selektiver Fetozid), und zwar wegen einer Mehrlingsschwangerschaft (5) oder bei sonstigen Fällen (8).
In rund 98 Prozent werden die Schwangerschaftsabbrüche ambulant durchgeführt. Bei 2.372 Frauen erfolgte der Abbruch in einer gynäkologischen Praxis und bei 101 ambulant im Krankenhaus. 55 Frauen wurden stationär im Krankenhaus behandelt bei einer Aufenthaltsdauer zwischen einem und acht Tagen.
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